Müde trotz Kaffee? So beeinflusst er deine Schilddrüse und deine Hormone

 

Wusstest du, dass dein täglicher Kaffee dein Hormonsystem aus dem Gleichgewicht bringen könnte – und vielleicht sogar der Grund ist, warum du dich ständig müde und ausgelaugt fühlst, obwohl du genug Schlaf bekommst?

Genau darüber möchte ich mit dir jetzt sprechen!

Lass uns gemeinsam anschauen,

  • wie Kaffee deinen Hormonhaushalt beeinflusst,

  • welche Auswirkungen er auf deine Schilddrüse haben kann und

  • warum du möglicherweise unter chronischer Müdigkeit leidest – obwohl du dir eigentlich Energie von deinem Kaffee erhoffst.

Und wir gehen natürlich in die Tiefe und schauen uns einige wichtige Mechanismen im Körper an, die üblicherweise nicht besprochen werden.

Natürlich teile mit dir einfache Tipps, wie du Kaffee so genießen kannst, dass er deine Hormone nicht durcheinanderbringt und du trotzdem volle Energie hast.

 

Keine Zeit fürs Video? Du liest lieber? Kein Problem …

 

Kaffee und das Hormonsystem

Kaffee – für viele ist er das tägliche Lebenselixier. Manchmal ist es dieses Gefühl, wenn der Duft frisch gemahlener Kaffeebohnen durch die Wohnung strömt, das für viele einfach unschlagbar ist.


Andere brauchen ihn tatsächlich, weil ihr Körpersystem sonst weiterschlafen würde, obwohl sie längst aufgestanden sind. Sie brauchen ihn also, um überhaupt wach zu werden und zu funktionieren.


Aber wusstest du, dass genau dieser Morgenkaffee deinem Hormonsystem mehr schaden kann, als dir vielleicht bewusst ist? Und nein, das betrifft natürlich nicht nur Frauen!

 

Kaffee kann das Hormonsystem langfristig völlig außer Kontrolle bringen


Kaffee ist nunmal kein Wasser, denn er enthält über 1000 Stoffe. Daher gilt er als Genussmittel und er hat eine pharmakologische Wirkung. 


Leider erkennt man in dem Wort Genuss nicht sofort, dass sich dahinter ein erheblicher Stressor für deinen Körper versteckt.

Sobald du Kaffee trinkst, beginnt dein Körper, Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol auszuschütten.

Das sind die gleichen Hormone, die du ausschüttest, wenn du in einer gefährlichen Situation bist – zum Beispiel, wenn du wegrennen musst. Dein Körper denkt also, du seist im ‘Kampf- oder Fluchtmodus’.


Das macht dich natürlich kurzfristig wacher und aufmerksamer, aber langfristig bringt es dein Hormonsystem völlig aus der Balance. Wenn du ständig Koffein zu dir nimmst, ist dein Körper im Dauerstress. 


Das ist natürlich besonders problematisch, wenn du bereits mit Hormonproblemen zu kämpfen hast, wie in den Wechseljahren oder bei Schilddrüsenfunktionsstörungen.


Und das Schlimmste: Viele Frauen merken gar nicht, wie sehr Kaffee ihre Symptome verstärkt. Hast du öfter Schlafstörungen, Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen? Dann könnte Kaffee tatsächlich ein Teil des Problems sein.

 

Das liegt daran, dass Kaffee den Tiefschlaf stört. Vielleicht schläfst du ein, aber dein Körper erreicht nicht die wichtigen Tiefschlafphasen, in denen sich deine Hormone regenerieren.

Und wenn dein Körper sich nicht ausreichend erholen kann, bist du am nächsten Tag wieder müde – und greifst wahrscheinlich wieder zum Kaffee, um in Schwung zu kommen. Ein Teufelskreis!

 

Doch das ist nicht alles. Kaffee kann auch deine Stresshormonspiegel dauerhaft erhöhen, was nicht nur für dein Nervensystem, sondern auch für deine Hormone extrem belastend ist.

Dein Körper kämpft ständig gegen die Effekte des Koffeins an – und das, obwohl du eigentlich nur Energie tanken willst.

 

Der Kärper kämpft ständig gegen die Effekte des Koffeins an.

 

Der Schlüssel liegt darin zu verstehen, dass Kaffee – vor allem in Phasen hormoneller Störungen oder Umstellungen – ein echter Killer sein kann. 


Bevor du jetzt befürchtest, dass du keinen Kaffee mehr trinken solltest, kann ich dich beruhigen. Du musst nicht komplett auf ihn verzichten, sondern kannst ein paar Anpassungen machen, damit dein Körper nicht zu sehr belastet wird.

Doch bevor wir dazu kommen, lass uns erstmal anschauen, wie Kaffee speziell auf deine Schilddrüse wirkt und welche Rolle er bei Energiemangel spielt.

Denn das könnte ja der wahre Grund sein, warum du trotz deines geliebten Kaffees ständig müde bist.

 

Kaffee und die Schilddrüsenfunktion

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ, das eine riesige Wirkung auf den gesamten Körper hat. Sie reguliert den Stoffwechsel, die Energieproduktion und die Körpertemperatur.

Aber wenn du an einer Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto leidest, läuft dein Körper häufig auf Sparflamme.

Das bedeutet, dass du dich müde, schlapp und kraftlos fühlst – und genau hier greifen viele Menschen instinktiv zu Kaffee, um diesen Energiemangel auszugleichen.


Doch das Problem dabei ist, dass Kaffee bei Schilddrüsenproblemen mehr Schaden als Nutzen anrichten kann. 


Ein wichtiger Punkt ist hier, dass Koffein die Aufnahme von Schilddrüsenmedikamenten wie L-Thyroxin stört.

Wenn du deine Tabletten am Morgen zusammen mit deinem Kaffee einnimmst, kann die Wirkung des Medikaments um bis zu 32 % verringert und die Resorption des Medikaments um bis zu 40 Minuten verzögert werden.

Niemand braucht eine Tablette einzunehmen, wenn er dann zusätzlich die Wirkung verschlechtert. Das ist ja klar. 

 

Zusätzlich verursacht Kaffee bei vielen Menschen Blutzuckerschwankungen. Besonders wenn er auf nüchternen Magen getrunken wird, führt er zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckers, gefolgt von einem abrupten Abfall.

Dieser Blutzuckercrash sorgt dafür, dass du dich nach kurzer Zeit wieder erschöpft fühlst – und der Griff zur nächsten Tasse Kaffee scheint die Lösung zu sein. Doch das verstärkt nur den Teufelskreis aus Energieschüben und -einbrüchen.

Ein regulierter Blutzucker ist jedoch super wichtig für deine Schilddrüsenfunktion. Also haben wir hier auch einen Effekt, quasi durch die Hintertür.

 

Kaffee verstärkt Symptome bei Schilddrüsenfunktionsstörungen.

 

Auch auf das Nervensystem wirkt Kaffee bei Schilddrüsenproblemen oft kontraproduktiv. Da Menschen mit Hashimoto oder Unterfunktion sowieso schon anfällig für Stress sind, kann Kaffee die Ausschüttung von Stresshormonen wie Kortisol und Adrenalin zusätzlich erhöhen.
Dies verstärkt das Gefühl von Überforderung, Gereiztheit und alle weiteren Symptome, die man nicht haben will.

 

Kaffee hat auch einen direkten Einfluss auf die Leber, die für die Umwandlung und Entgiftung von Hormonen verantwortlich ist.

Wenn die Leber durch zu viel Koffein belastet ist, kann sie ihre Funktion nicht optimal erfüllen, was die Umwandlung von T4 in das aktive T3 behindert – dem Hormon, das deinem Körper die Energie gibt, die du so dringend brauchst.

 

Trotz all dieser Nachteile hat Kaffee auch seine Vorteile, wenn er richtig konsumiert wird. Studien zeigen, dass Kaffee, wenn er nach einer Mahlzeit getrunken wird, helfen kann, überschüssiges Östrogen abzubauen – ein häufiges Problem bei Frauen mit Östrogendominanz, die oft mit Schilddrüsenproblemen einhergeht.


Wenn du also Kaffee liebst, solltest du sicherstellen, dass du ihn bewusst und optimal konsumierst. 

Insgesamt ist es wichtig, deine individuelle Reaktion auf Kaffee zu beobachten. Jeder Körper reagiert unterschiedlich auf Koffein, und besonders bei Schilddrüsenproblemen lohnt es sich, den Konsum genau zu überwachen und anzupassen.

 

Kaffee und Energiemangel

Viele Menschen greifen bei Energiemangel automatisch zur Kaffeetasse – schließlich verspricht Koffein schnelle Abhilfe, wenn man sich schlapp und müde fühlt.

Aber genau hier liegt die Falle: Während Kaffee kurzfristig einen Energieschub liefert, verursacht er oft das Gegenteil von dem, was man sich erhofft. Das Ergebnis sind langfristige Müdigkeit und einen anhaltenden Energieabfall.

 

Das liegt daran, dass Koffein die natürlichen Mechanismen des Körpers durcheinanderbringt.

Einer dieser Mechanismen ist das Adenosin, ein Neurotransmitter im Gehirn. Er ist dafür verantwortlich, Dinge zu beruhigen, dich müde und schläfrig zu machen.

Das ist eine super Sache, wenn der Körper sich selbst reguliert, denn dann gibt es ja immer ein Gleichgewicht.

Greifst du zu Kaffee, dann blockiert Koffein die Adenosinrezeptoren.

Stell es dir so vor:
Wenn Adenosin der Schlüssel ist und der Rezeptor das Schloss, dann geht die Tür auf und anschließende Körperprozesse können normal ablaufen.

Nimmst du nun Koffein, einen Schlüssel, der zwar ins Schlüsselloch passt, aber den du nicht drehen kannst, geht die Tür nicht auf.

 

Koffein blockiert Adenosinrezeptoren.

 

Trinkst du nur ab und zu mal einen Kaffee, ist das kein Problem. Trinkst du ihn regelmäßig, ist es ein Problem.

Warum? Wenn ein hemmender, beruhigender Neurotransmitter nicht seine Wirkung entfalten kann, dann entsteht ja erstmal ein energiespendender Effekt. 

Du bist wacher und fitter.

Machst du das dauerhaft, dann reguliert der Körper dagegen.

Er baut mehr Rezeptoren, also Schlüssellöcher, weil er ja dringend den Adenosinschlüssel haben will, um wieder in Balance zu kommen.

Der Körper merkt ja, dass er in einer Überstimulation durch Koffein gehalten wird und will natürlich gegen regulieren.

 

Das hat zwei gravierende Folgen:

  • Erstens führt es dazu, dass du eine Koffeintoleranz entwickelst. Du brauchst also mehr Koffein als vorher, um denselben Wacheffekt und dieselbe stimulierende Wirkung zu bekommen.

  • Zweitens sorgt es dafür, dass bei nachlassender Koffeinwirkung im Körper viel mehr Adenosin andocken kann als vorher. Das liegt an den vielen Rezeptoren, die gebaut wurden. Dadurch tritt natürlich eine viel krassere Müdigkeit ein. Es ist also so, dass dein Energieniveau und deine Gehirnfunktion in den Keller rauschen.

 

Die Folgen von langfristigem Kaffeekonsum sind Koffeintoleranz und krasse Müdigkeit.

 

Das Ende vom Lied ist, dass deine Grundenergie, die du auch ohne Kaffee hättest, am Ende das ist, was du gerade eben noch erreichen kannst, wenn du viel Kaffee trinkst.

Und wenn der Koffein-Effekt nachlässt, dann bist du so weit unter deiner normalen Grundenergie, dass du dich unheimlich energielos fühlst. Deshalb fällt es Menschen auch so schwer, vom Kaffee abzulassen. Es ist ein Teufelskreis und du weißt jetzt, warum.

 

 

Zusätzlich verstärkt Kaffee häufig Blutzuckerschwankungen, insbesondere wenn er auf leeren Magen getrunken wird.

Durch den plötzlichen Anstieg des Blutzuckers fühlst du dich für kurze Zeit wacher und leistungsfähiger, aber sobald der Blutzucker rapide abfällt, fühlst du dich erschöpft, gereizt und könntest dir direkt schnell verfügbare Kohlenhydraten reinziehen. Das ist natürlich auch keine Lösung.

Diese Schwankungen sind nicht nur schlecht für deine Energie, sondern belasten auch dein Nervensystem und führen oft dazu, dass du dich im Laufe des Tages noch müder fühlst.

 

Auch die Wirkung von Kaffee auf das Nervensystem spielt eine entscheidende Rolle. Koffein erhöht die Produktion von Stresshormonen wie Adrenalin und Kortisol. Das kann kurzfristig deine Leistungsfähigkeit steigern, aber langfristig erschöpft es deine Energiereserven und macht dich anfälliger für Stress.


Besonders bei Menschen, die bereits unter chronischem Stress oder hormonellen Ungleichgewichten leiden, verschlimmert Kaffee oft die Probleme, die er eigentlich lösen sollte.

 

Ein weiteres häufiges Missverständnis ist, dass Kaffee dir dauerhaft mehr Energie geben kann. Doch das ist eine Illusion. Während du dich kurzfristig wacher und aktiver fühlst, sorgt Kaffee langfristig dafür, dass dein Energielevel sinkt.

Durch die wiederholte Stimulation des Nervensystems und die Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus erschöpfen sich deine Energiereserven ganz allmählich. Das führt dazu, dass du immer öfter das Gefühl hast, ohne Kaffee gar nicht mehr in die Gänge zu kommen.

 

Kaffee senkt langfristig dein Energielevel.

 

Um diesem Teufelskreis zu entkommen, ist es wichtig, den Kaffeekonsum zu überdenken und Alternativen zu finden, die deinem Körper echte und nachhaltige Energie liefern.

Das kann bedeuten, den Kaffee ganz zu reduzieren oder zumindest darauf zu achten, ihn bewusster zu konsumieren.


Es gibt viele natürliche Methoden, dein Energielevel zu steigern, ohne dass du auf Koffein angewiesen bist. Dazu gehören zum Beispiel eine ausgewogene Ernährung, die reich an Nährstoffen ist, regelmäßige Bewegung und Techniken zur Stressreduktion.

 

Am Ende ist es entscheidend, deinen Körper zu verstehen und auf seine Signale zu hören. Müdigkeit ist oft ein Warnzeichen dafür, dass der Körper Ruhe und Erholung braucht.

Anstatt diese Signale mit Kaffee zu überdecken, solltest du versuchen, die wahren Ursachen deiner Müdigkeit zu finden und anzugehen. Denn nur so kannst du langfristig ein höheres Energielevel erreichen – ohne die ständige Abhängigkeit von Koffein.

 

Kaffee als Mikronährstoffräuber

Kaffee als regelmäßiger Begleiter hat einen nachteiligen Effekt auf die Mikronährstoffe. Und die sind in meinen Augen bei allen Erkrankungen sowieso einen Blick wert, denn es finden sich häufig Mängel. 

 

Speziell bei Kaffee ist das sogar eine recht lange Liste:

 

  • Magnesium wird durch übermäßigen Kaffeekonsum reduziert, weil Kaffee eine ausleitende Wirkung hat. Leider ist ein Magnesiummangel weitverbreitet und daher ist es gar nicht gut, wenn es zusätzlich aus dem Körper gespült wird.

 

  • Auch Kalzium wird durch den harntreibenden Effekt von Kaffee schneller ausgeschieden. Kalzium brauchen wir für etliche Sachen im Körper, vorrangig für gesunde Knochen, Zähne, Muskeln und Nerven.

    Ein großer Kalziumverlust kann langfristig die Knochengesundheit beeinträchtigen und das Risiko für Osteoporose erhöhen.

 

  • Koffein kann die Aufnahme von Nicht-Häm-Eisen, also dem pflanzlichen Eisen, verringern. Dies ist besonders relevant, wenn Kaffee zu den Mahlzeiten konsumiert wird.

    Eisen ist entscheidend für die Bildung von Hämoglobin und den Sauerstofftransport im Körper. Ein Eisenmangel kann zu Müdigkeit, Schwäche und einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen.

 

  • Ähnlich wie bei Eisen kann Koffein die Aufnahme von Zink hemmen, insbesondere wenn Kaffee zu den Mahlzeiten eingenommen wird. Zink spielt eine wichtige Rolle für das Immunsystem, die Wundheilung und die Zellteilung.

 

Kaffee ist ein Mikronährstoffräuber

 

  • Kaffee kann die Aufnahme von B-Vitaminen reduzieren, insbesondere von Thiamin, also Vitamin B1. B-Vitamine sind entscheidend für den Stoffwechsel und die Funktion des Nervensystems.

    Ein Mangel an B-Vitaminen kann zu Erschöpfung, Nervosität und Konzentrationsschwierigkeiten führen. Gerade Vitamin B1 ist schon recht selten in der Ernährung vertreten und daher wertvoll.

    Was viele nicht wissen: Die Reduktion der B-Vitamine liegt nicht nur am Koffein, sondern vor allem an den Röststoffen. Das heißt natürlich, dass dieser Effekt also auch beim Umschwenken auf entkoffeinierten Kaffee oder Getreidekaffee weiterhin ein wichtiger Umstand bleibt.

 

  • Kalium ist ein wesentlicher Faktor, der auch reduziert wird. Kalium ist wichtig für die Regulierung des Flüssigkeitshaushalts, des Blutdrucks und der Muskelfunktion. Ein Kaliummangel kann zu Muskelkrämpfen, Schwäche und Herzrhythmusstörungen führen.

    Kalium wirkt entspannend. Leider drückt Koffein Kalium aus den Zellen ins Gewebe, deshalb fühlt man sich ja auch fitter, denn der Herzschlag wird gesteigert. Du siehst, das Hallo-Wach-Gefühl ist nur eine Illusion.

 

  • Natürlich gibt es Hinweise darauf, dass hoher Kaffeekonsum die Aktivität von Vitamin D im Körper beeinflussen kann. Da Vitamin D auch den Kalziumstoffwechsel beeinflusst und abhängig von Magnesium ist, braucht es sicherlich keine weiteren Erklärungen, wenn diese beiden Stoffe durch Koffein reduziert werden. 

 

  • Wie auch bei den vorhin erwähnten Elektrolyten, kann Kaffee auch zu einem erhöhten Verlust von Natrium führen. Natrium ist wichtig für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsgleichgewichts und der Nervenfunktion. 

 

Du siehst also, das ist alles andere als schön. Du brauchst eine gute Versorgung mit Elektrolyten im Körper. Für weit mehr als nur deine Schilddrüse und Hormone.

Und du brauchst alle anderen Mikronährstoffe. Es ist also kein guter Plan, durch regelmäßigen Kaffeekonsum deinen Vitalstoffbestand im Körper weiter zu senken.



Alternativen und Empfehlungen

Wenn du Kaffee liebst, aber auch die negativen Auswirkungen auf dein Hormonsystem, deine Schilddrüse und dein Energielevel erkennst, stellt sich die Frage: Gibt es einen Weg, Kaffee bewusster zu genießen oder sogar ganz darauf zu verzichten?

Die Antwort lautet: Ja. Es gibt einfache und effektive Möglichkeiten, wie du deinen Kaffeekonsum anpassen und Alternativen finden kannst, die deinem Körper helfen, im Gleichgewicht zu bleiben.

  • Trinke ihn nie auf nüchternen Magen und achte darauf, dass du ihn mit Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten kombinierst, um Blutzuckerschwankungen zu vermeiden. Heißt besser nach dem Essen und nicht als erste Maßnahme am Morgen.

 

  • Lass genügend Zeit zwischen der Einnahme deiner Schilddrüsenmedikamente und dem ersten Kaffee am Morgen verstreichen. So kannst du die Vorteile des Kaffees genießen, ohne die Wirkung der Medikamente zu beeinträchtigen.

 

Gesunde Kaffee-Alternativen und Empfehlungen

 

  • Du kannst Kaffee mit einem Schuss Vollmilch oder pflanzlicher Milch oder MCT-Öl trinken, um die Energie sanfter freizusetzen. Diese Fette sorgen dafür, dass das Koffein langsamer in den Blutkreislauf gelangt und der typische plötzliche Energieschub und -abfall vermieden wird.
    So kannst du die Vorteile des Kaffees nutzen, ohne die Achterbahn der Blutzuckerschwankungen zu erleben.

 

  • Es ist auch wichtig, auf den Zeitpunkt deines Kaffeekonsums zu achten. Kaffee am Nachmittag oder Abend zu trinken, wirkt sich nachweislich negativ auf deinen Schlaf aus.
    Selbst wenn du glaubst, dass der Kaffee keinen Einfluss mehr hat, bleibt Koffein bis zu sechs Stunden und manchmal sogar länger in deinem System.

    Der beste Zeitpunkt, um Kaffee zu trinken, ist daher am Vormittag, wenn dein Cortisolspiegel natürlicherweise noch höher ist und du den Koffein-Boost optimal nutzen kannst, ohne deinen Schlaf zu beeinträchtigen. Wie gesagt, Vormittag, nicht Morgen.
    Ich würde ihn nicht vor 11 Uhr trinken und nicht mehr nach 14 Uhr. Aber das entscheidest natürlich du.

 

Doch was tun, wenn du Kaffee komplett reduzieren möchtest, um langfristig dein Hormonsystem und deine Energie zu schützen?

  • Eine beliebte Alternative ist grüner Tee. Grüner Tee enthält weniger Koffein als Kaffee, aber er liefert dank des enthaltenen L-Theanins eine gleichmäßige und langanhaltende Energie.

    L-Theanin beruhigt das Nervensystem und gleicht die anregende Wirkung des Koffeins aus, sodass du dich wach, aber nicht überdreht fühlst. Außerdem hat grüner Tee viele antioxidative Eigenschaften, die deinem Körper helfen, sich zu regenerieren. 

 

  • Lupinenkaffee ist eine weitere Alternative. Er ist koffeinfrei und hat dennoch einen ähnlichen Geschmack wie herkömmlicher Bohnenkaffee.
    Besonders für Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren oder es komplett meiden möchten, ist Lupinenkaffee eine sanfte und genussvolle Alternative.

    Der Vorteil: Er verursacht keine Blutzuckerschwankungen und stört weder das Hormonsystem noch die Schilddrüsenfunktion. 

 

Kaffee ist eine Droge. Das merkst du, wenn du dich auf Entzug begibst. Du wirst feststellen, dass dich unangenehme Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Reizbarkeit heimsuchen.

Wenn du das vermeiden möchtest, dann reduziere den Kaffeekonsum langsam oder ersetze ihn erstmal schrittweise durch grünen Tee oder Lupinenkaffee.

Auf diese Weise kann sich dein Körper allmählich an weniger Koffein gewöhnen, und du fühlst dich nicht von einem plötzlichen Energieloch überrollt.

 

Kaffee ist eine Droge und verursacht Entzugserscheinungen.

 

Meine beste Empfehlung ist, den Kaffeekonsum für 30 Tage komplett auszusetzen und zu beobachten, wie sich dein Körper und dein Energielevel verändern.

Viele Menschen berichten, dass sie nach dieser Phase deutlich erholsamer schlafen, eine stabilere Energie über den Tag hinweg haben und sich mental ausgeglichener fühlen.

Diese Testphase gibt dir auch die Möglichkeit zu prüfen, ob sich spezifische Symptome wie Schlafstörungen, Nervosität oder Energiemangel durch den Verzicht auf Kaffee verbessern.

 

Wenn du anschließend wieder Kaffee trinken möchtest, dann mach es nicht regelmäßig und nicht mehr als 1-2 Tassen pro Tag. Tassen, nicht Becher.

Halte es wie bei allen Genussmitteln. Täglich Schokolade oder Alkohol haben auch negative Auswirkungen.

Wenn du Kaffee unregelmäßig trinkst, also nur jeden 2. Tag oder nur jede 2. Woche umgehst du das Adenosinproblem im Gehirn. Der Körper braucht nämlich ein paar Tage, um zu adaptieren und so kannst du zumindest diesen Prozess, langfristig weniger Energie zu haben, einfach wegradieren.

Was für dich machbar und optimal ist, kannst du am besten entscheiden, wenn du wirklich mal vom Kaffee weggekommen bist und nicht mehr auf Autopilot läufst.

 

Es gibt viele Wege, wie du deinen Kaffeekonsum so gestalten kannst, dass er dir nicht so sehr schadet, sondern dir sogar helfen kann, wenn du ihn bewusst und in Maßen genießt.

Wichtig ist, dass du auf die Signale deines Körpers hörst und experimentierst, um herauszufinden, welche Variante für dich am besten funktioniert. 

 

Fazit & "Wie soll ich anfangen?"

Nachdem wir nun die Auswirkungen von Kaffee auf dein Hormonsystem, deine Schilddrüse, dein Energielevel und deine Mikronährstoffversorgung betrachtet haben, ist klar, dass Kaffee nicht nur ein einfaches Genussmittel ist.

Er kann durchaus deine Energie auf verschiedene Arten beeinflussen – positiv, aber auch negativ. Wenn du die richtige Balance findest und bewusst entscheidest, wann und wie du Kaffee trinkst, kannst du die Vorteile nutzen und die negativen Effekte minimieren. 

 

Besonders bei hormonellen Herausforderungen wie einer Schilddrüsenunterfunktion oder chronischer Müdigkeit ist es wichtig, achtsam mit Koffein umzugehen und Alternativen in Betracht zu ziehen.

 

Falls du jetzt denkst: “Das klingt gut, aber wie fange ich an?”, dann ist der erste Schritt, deinen Kaffeekonsum zu beobachten. Achte darauf, wie du dich nach dem Kaffeetrinken fühlst, und experimentiere mit den Tipps, die du heute gelernt hast. 

Vielleicht probierst du für 30 Tage einen Kaffeeverzicht aus. Du wirst überrascht sein, welche positiven Veränderungen du an dir bemerkst. 

Jetzt liegt es an dir: Wie wirst du deinen Kaffeekonsum in Zukunft handhaben? Hast du bereits Erfahrungen gemacht, wie Kaffee dein Energielevel und deine Hormone beeinflusst? Schau dir das wirklich mal objektiv an. Im besten Fall schreibst du es dir auf.

Wie immer hast du gesehen, du kannst alles ändern, was du willst. Auch dein Energielevel.

 

 

Weiterführende Informationen

Zhao, G., Wang, Z., Ji, J., & Cui, R. (2023). Effect of coffee consumption on thyroid function: NHANES 2007-2012 and Mendelian randomization. Frontiers in Endocrinology, 14. https://doi.org/10.3389/fendo.2023.1188547.

Dinçer, C., Apaydın, T., & Yavuz, D. (2020). Endocrine Effects of Coffee Consumption. Turkish Journal of Endocrinology and Metabolism, 24, 72-86. https://doi.org/10.25179/tjem.2019-71878.

Wiesner, A., Gajewska, D., & Paśko, P. (2021). Levothyroxine Interactions with Food and Dietary Supplements–A Systematic Review. Pharmaceuticals, 14. https://doi.org/10.3390/ph14030206.

Über die Autorin

Nadine Kranz ist Expertin für Schilddrüsen- und Hormongesundheit. Sie begleitet Betroffene dabei, ihre Hashimoto oder Schilddrüsenunterfunktion auf natürlichem Weg aktiv zu verbessern, damit sie wieder Energie haben.

Lass dir diese Tipps nicht entgehen!

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