Hallo, willkommen zurück zu einer neuen Folge. Diesmal habe ich ein Thema für dich, das total unspannend erscheinen mag, aber mega unterschätzt wird. Jod. Ja, einige gehen jetzt, aber halt. Warte einen Moment. Und andere denken nur an die Schilddrüse. Klar, die braucht Jod, um Hormone zu bilden. Aber dein ganzer Körper ist auf Jod angewiesen und ein Mangel kann viel mehr auslösen, als die meisten vermuten.
Ach, du meinst, du hast keinen Mangel? Deutschland gilt laut WHO erneut als Jodmangelgebiet und satte [00:01:00] 32 % der Erwachsenen und 44 % der Kinder und Jugendlichen sind von einer Jodunterversorgung betroffen. Menschen über 60 sogar zu einem Anteil von 50 %.
Also lass uns mal tiefer eintauchen und ich verspreche dir, am Ende dieser Folge wirst du Jod mit anderen Augen sehen, weißt mehr als die anderen Menschen und ich habe noch eine ganz spannende Ankündigung, die du nicht verpassen solltest. So, die meisten Ärzte reden über Jod nur im Zusammenhang mit der Schilddrüse.
Jod im ganzen Körper: Gewebe und Schutzfunktionen
Aber Jod steckt ja auch in ganz vielen anderen Geweben. Stell dir das mal wie kleine Jodspeicher im Körper vor. In deinen Speicheldrüsen, in der Brust, in der Prostata. In den Eierstöcken, sogar im Magen. Und das Spannende: Diese Gewebe nutzen Jod, um sich zu schützen und gesund zu bleiben. Deine Speicheldrüsen zum Beispiel geben Jod über den [00:02:00] Speichel ab.
Das klingt erstmal unspektakulär, aber es schützt dich vor Atemwegsinfekten. Dein Körper hat also ein eigenes kleines Schutzsystem eingebaut, von dem die meisten gar nichts wissen. Und gerade für Frauen ist Jod ein riesiges Thema, wenn es um die Brust geht. Vielleicht kennst du diese Sorge, wenn man einen Knoten ertastet oder wenn in der Familie Brustkrebs vorkam.
Studien zeigen inzwischen, Frauen mit guten Jodwerten haben ein deutlich, deutlich geringeres Risiko für Brustkrebs. Das liegt daran, dass Jod im Brustgewebe antioxidativ wirkt, also freie Radikale abfängt. Es kann sogar dafür sorgen, dass kranke Zellen in den programmierten Zelltod gehen und dass der Östrogenstoffwechsel besser reguliert wird.
In meiner Arbeit sehe ich immer wieder, wie Frauen über ihre Schilddrüse alles wissen, aber das Thema Brustgesundheit nie im Zusammenhang mit Jod gehört haben. Dabei ist das ein [00:03:00] echter Gamechanger.
Männergesundheit: Prostata als Jodsammler
Aber falls dir auch Männer zuhören oder du deinem Mann was Gutes tun willst, die Prostata ist ebenfalls ein Jodsammler.
In Ländern wie Japan, wo viel Seetang gegessen wird, sind die Prostatakrebsraten deutlich niedriger. Jod schützt die Prostata, indem es Entzündungen bremst, oxidativen Stress reduziert und auch die Vergrößerung verlangsamt. Das zeigt, Jod ist ein Thema für uns alle und nicht nur für Frauen mit Schilddrüsenproblemen. Und es geht noch weiter, denn ein spannender Punkt ist auch, dass Jodmangel die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.
Jod und Fruchtbarkeit bei Frau und Mann
Und zwar bei Mann und Frau. Frauen mit Jodmangel brauchen im Schnitt länger, um schwanger zu werden. Und wenn die Eierstöcke nicht genug Jod haben, reifen Eizellen nicht optimal. Auch die Gebärmutter kann sich verändern. Und viele Frauen erleben ja die Kinderwunschzeit unerwartet ohnehin schon als extrem anstrengend. Da ist es [00:04:00] ein riesiger Unterschied, ob der Körper mit allen nötigen Nährstoffen versorgt ist oder nicht.
Und genau deshalb sage ich immer, wie wichtig die Ernährung ist und dass man überhaupt gar nicht früh genug anfangen kann.
Versorgungslage in Deutschland: Gründe für den Mangel
Wie ich schon sagte, das ist keine Kleinigkeit, sondern die Zahlen sind kritisch. Deutschland ist laut WHO wieder Jodmangelgebiet. Angeblich soll das zwischenzeitlich mal vom Tisch gewesen sein.
Auch wenn ich mich frage, bei wem und auf welchen Daten fußend, aber das steht wieder auf einem anderen Blatt. Ein Drittel der Erwachsenen hat eine Unterversorgung. Bei Kindern und Jugendlichen sind es fast die Hälfte und je älter die Menschen werden, desto häufiger fehlt Jod. Fragst du dich, wieso eigentlich?
Und da wird gesagt, es liegt an mehreren Dingen. Es soll daran liegen, dass wir weniger jodiertes Salz nutzen. Weniger Fisch essen, mehr pflanzliche Milchalternativen ohne Jodzusatz trinken [00:05:00] und insgesamt auch einfach das Wissen fehlt, warum Jod wichtig ist.
So, kann ich jetzt nicht so ganz mitreden, jodiertes Speisesalz gibt es bei mir eh nicht, da ist viel zu viel Quatsch drin. Milch trinke ich nicht, verschleimt meinen Körper, und Fisch, ja, die Weltmeere sind nicht mehr das, was sie mal waren. Aber ich verstehe gar nicht, was das jetzt mit Jod zu tun hat.
Blick nach Asien: Seetang als natürliche Jodquelle
Denn ein Blick nach Asien macht deutlich, dass es ja anders geht. In Korea und Japan gehört Seetang ganz allgemein und selbstverständlich zur Ernährung. Dort nehmen die Menschen im Schnitt ein Vielfaches mehr Jod auf als wir. Ganze 77,3 % der Jodaufnahme stammen angeblich aus Seetang und der durchschnittliche Seetang-Konsum liegt bei 5 bis 8 Gramm pro Tag.
Keine Sorge, das muss jetzt nicht jeden Tag Sushi sein, aber wie du siehst, können schon kleine Mengen Nori oder Wakame einen Unterschied machen, da sie moderate Mengen Jod enthalten. [00:06:00] Die WHO empfiehlt für Erwachsene 150 Mikrogramm Jod pro Tag, für Schwangere und Stillende 250 Mikrogramm. Tja, tolerable Höchstmengen erreichst du in Deutschland mit 600 Mikrogramm Jod pro Tag.
Nur mal zum Schmunzeln. Japans tolerable Höchstmenge liegt bei 3000 Mikrogramm Jod pro Tag und Korea bei 2400 Mikrogramm Jod pro Tag. Ja, wir sind es halt gar nicht gewöhnt, aber eine Sache ist ja mal klar, die haben dort auch keinen anderen Körper als wir.
Praxischeck: Empfehlungen und konkrete Lebensmittel
Gut, wir bleiben jetzt mal bei den offiziellen Empfehlungen, die klingen ja erstmal abstrakt, deshalb hier ein Blick in die Praxis. Wie ich sagte, Jodsalz empfehle ich halt gar nicht. Ist ein industriell hergestelltes Produkt. Fisch, sagen wir mal Kabeljau, enthält so zwischen 63 bis 99 Mikrogramm Jod pro 85 [00:07:00] Gramm. Thunfisch ist auch noch recht jodhaltig, ist natürlich für mich …
Keine wirkliche Jodquelle, sondern eher eine Schwermetallquelle, fällt daher durch.
Milchprodukte konsumiere ich jetzt auch nicht als Jodquelle, denn dann müsste ich sie ja regelmäßig zuführen, und dann bleiben noch die Eier, und ein großes Ei soll ca. 24 Mikrogramm Jod enthalten. Seetang ist da schon deutlich jodhaltiger, daher bitte unbedingt in Maßen.
Nori liegt bei 42 Mikrogramm Jod pro Blatt. Und Wakame bei 172 Mikrogramm Jod pro Gramm. Das ist schon mal eine ganz andere Hausnummer zu den normalen Lebensmitteln. Und vor allem Kelp ist extrem jodreich und kann schnell viel zu viel sein.
Goitrogene Lebensmittel: Hemmstoffe in der Praxis einordnen
Dann wird auch immer noch gewarnt, dass bestimmte Lebensmittel wie Kohlarten, Soja oder Hirse die Jodaufnahme hemmen können. Sie sind jetzt nicht verboten, [00:08:00] aber in sehr, sehr großen Mengen können sie kontraproduktiv wirken. Also, ich habe jetzt noch niemanden kennengelernt, der so viel von einem dieser Lebensmittel isst, dass es kontraproduktiv wirken könnte. Aber gut, für manche ist es sowieso fast unmöglich, den Jodbedarf über die Ernährung zu decken.
Etwa jetzt bei veganer Ernährung, wenn kaum Fisch oder Milchprodukte gegessen werden. In solchen Fällen können natürlich Supplemente sinnvoll sein. Und hier greife ich am liebsten zu Kelp, weil es natürlich ist und bei guten Herstellern auch total sicher in der Dosierung. Mein Lieblingsprodukt verlinke ich dir natürlich in den Shownotes.
Und auch auf der Seite der Folge. Aber die Dosierung ist natürlich wichtig. Für Erwachsene sagt man allgemein zwischen 100 und 150 Mikrogramm am Tag zusätzlich, wie du gehört hast, in Schwangerschaft und Stillzeit etwas mehr.
Jodstatus messen und richtig interpretieren
Sofern du deinen Jodstatus nicht kennst, würde ich jetzt mal sagen, weil du [00:09:00] hast ja gesehen, was in Japan und Korea los ist.
Also, da bringen einen jetzt im Regelfall 50 Mikrogramm nicht um, es sei denn, man ist gerade in einem Hashimoto-Schub oder hat andere Probleme. Du kannst deinen Jodstatus natürlich messen, auch dafür verlinke ich dir den geeigneten Test. Aber mal aus dem Nähkästchen: Manche machen einen Test, der Wert ist niedrig, sie essen viel Jod, der Wert geht hoch, dann sind sie zufrieden. Manche machen einen Test, der Wert ist hoch, sie denken, sie sind gut versorgt, und sie sind zufrieden.
So. Beide Fälle bedeuten nicht, dass im Körper alles super ist. Ein hoher einzelner Wert kann bedeuten, dass du von diesem Stoff zu viel hast. Oder aber, dass du zu wenig der Stoffe hast, die gebraucht werden, um den einen Stoff zu verarbeiten. Und das ist etwas, was man dir sehr gerne vorenthält, um dir ganz allgemeine Regeln und Ratschläge zu verkaufen.
Und das funktioniert ja auch. Auch der [00:10:00] Placebo-Effekt wirkt. Das ist das, was mich immer absolut rasend macht. Kleines Beispiel dazu. Eine Kundin hatte schon alles probiert. Glutenfrei, histaminarm, zig Nahrungsergänzungen. Der Jodspiegel war im oberen Anschlag.
Trotzdem war sie müde, ihre Haare fielen aus, und sie fühlte sich immer wieder wie im Energiesparmodus. Erst bei genauerem Hinschauen wurde klar, ihr fehlten ganz andere Mikronährstoffe, die unter anderem auch helfen, Jod im Körper zu verarbeiten. Auf die Idee, dass andere Mikronährstoffe eine Rolle spielen könnten, war sie vorher nicht gekommen, denn sie dachte ja, hoher Wert, alles super.
Wir haben also Stück für Stück die anderen Mikronährstoffe ergänzt, und sofort ging ihr Jodstatus im Körper runter, sodass wieder zugeführt werden musste. Sie hatte also faktisch gar keinen Jodmangel. Ja, es [00:11:00] konnte einfach nicht verarbeitet werden. So. Sie merkte nach kurzer Zeit, die Energie kommt zurück, die Haut wurde klarer, die Haare wieder stabiler.
Und das zeigt, manchmal muss man halt genauer hinschauen, denn ohne Kontext ist alles total undifferenzierter Quatsch, und ich rede mir deswegen auch gerne noch den Mund fusselig, bis es auch in der letzten Ecke angekommen ist. Jod ist wirklich viel mehr als ein Schilddrüsenstoff. Es schützt deine Brust, deine Prostata.
Unterstützt deine Fruchtbarkeit, stärkt deine Abwehr und hält deinen Stoffwechsel am Laufen. Und das sind nur ein paar Vorteile von Jod. Und die gute Nachricht ist, du hast es in der Hand, mit deiner Ernährung oder einem passenden Supplement.
Abschluss und Ausblick
So, das war’s für heute. Wenn du das Gefühl hast, du bekommst gerade keinen roten Faden in deiner Ernährung und willst wissen, wie du dich ganzheitlich [00:12:00] auch jodmäßig gut aufstellst, dann hüpf unbedingt auf meinen Newsletter.
Kleiner Spoiler, in einem Monat ist meine Geburtstagswoche und ich habe mir diesmal was ganz Neues für dich überlegt. Etwas, das es so noch nicht gegeben hat. Das solltest du nicht verpassen. Zumindest nicht, wenn du für dich alles ändern willst. Bis zur nächsten Folge.


