Hallo, ich freue mich, dass du wieder reinhörst. Heute möchte ich dich direkt mit einer Frage reinholen: Wann hast du dich das letzte Mal so richtig über dich selbst geärgert? Vielleicht, weil du dachtest: Jetzt habe ich es schon wieder vermasselt. Schon wieder nicht geschafft. Schon wieder das Falsche gegessen oder die falsche Entscheidung getroffen?
Kennst du diese Momente, wo du abends im Bett liegst und dir all diese angeblichen Fehltritte des Tages nochmal durch den Kopf gehen? Dieses nagende Gefühl, dass du einen Fehler gemacht hast, dass du es einfach nicht hinbekommst, obwohl du dich doch so sehr anstrengst. Genau über dieses Gefühl möchte ich heute mit dir sprechen.
Denn die Wahrheit ist: Fehler sind nicht das Problem. Fehler sind dein Schlüssel. Ohne sie kommst du nicht weiter. Ohne sie bleibst du stecken. Und ja, ich weiß genau, wovon ich spreche. An mir hat es schon so oft und lange genagt. Ich kenne das ganz genau. Und weißt du was? Ich sehe bei meinen Kundinnen immer wieder, dass genau diese Momente, in denen sie sich schwach und wie ein Versager fühlen, in Wahrheit die größten Durchbrüche vorbereiten. Also lass uns den Spieß jetzt umdrehen.
Wir schauen uns an, warum Fehler nicht dein Feind sind, sondern deine heimlichen Lehrer, und warum du ohne sie nie den Weg zu deiner Gesundheit finden wirst.
Fehlerkultur und Prägung
Das Problem ist, die meisten von uns haben keine echte Fehlerkultur gelernt. Vielleicht ging es dir wie mir: In der Schule gab es für jeden Fehltritt einen roten Strich, Punktabzug, vielleicht sogar ein genervtes Augenrollen vom Lehrer. Die anderen Schüler haben einen ausgelacht, wenn man etwas Falsches geantwortet hat.
Fehler bedeuteten: Du bist nicht gut genug. Genau das haben viele von uns tief in sich abgespeichert. Und dann kommen Frauen zu mir, vielleicht so wie du gerade hier zuhörst, und sagen: „Nadine, ich habe schon so viel falsch gemacht. Ich habe viel zu viele Diäten ausprobiert, ich hänge fest im Jojo-Effekt, ich habe diese Supplemente genommen, jenes Programm gebucht, und nichts hat funktioniert.“
So viele Fehler. Und dahinter steht ein Schmerz: Schuldgefühle, Frust, das Gefühl von Versagen. Aber weißt du, was ich darin sehe? Tatsächlich einen Schatz. Denn jeder einzelne vermeintliche Fehler ist ein Wegweiser.
Fehler als Wegweiser
Vielleicht passt dieses Bild für dich dazu: Du stehst auf einem riesengroßen Platz und am Rande des Platzes sind überall Türen. Manche Türen führen dich direkt in Sackgassen. Du gehst rein, schaust dich um und merkst: Okay, also hier geht’s nicht weiter. Und was passiert dann? Du weißt ab sofort: Diese Tür kann ich weglassen. Und du gehst gestärkt zum nächsten.
Genauso ist es mit deiner Gesundheit. Jede Diät, die nicht funktioniert hat, zeigt dir: Das ist nicht dein Weg. Jedes Supplement, das keine Wirkung hatte, bringt dich näher an die Klarheit, was und in welcher Dosierung dein Körper vermutlich braucht. Jeder Rückschlag erzählt dir am Ende nur eines: Probier es anders.
Oder, wie Thomas Edison gesagt haben soll, als er die Glühbirne erfand: „Ich habe nicht tausendmal versagt, ich habe tausend Wege gefunden, wie es nicht funktioniert.“
Doch warum fällt uns das so schwer? Weil wir gelernt haben, dass Fehler bedeuten, dass mit uns etwas nicht stimmt. Viele meiner Kundinnen sagen Dinge wie: „Vielleicht bin ich einfach nicht diszipliniert genug“ oder „Bei mir klappt das sowieso nicht.“
Glaubenssätze und Körperweisheit
Genau da möchte ich dir etwas Wichtiges mitgeben: Es liegt nicht an dir. Es liegt an dem Glaubenssatz, dass Fehler etwas Schlechtes sind. Dein Körper ist kein Computer, in den du einfach ein Programm lädst. Dein Körper ist lebendig, komplex, einzigartig. Dich gibt es kein zweites Mal.
Es geht also nicht darum, alles von Anfang an richtig zu machen. Das ist gar nicht möglich. Es geht darum, hinzusehen, auszuprobieren und aus diesen Rückmeldungen deines Körpers zu lernen. Das nennt sich übrigens Erfahrung. Und in keinem Bereich ist ein Meister vom Himmel gefallen. Meisterschaft kommt durch viel Üben und viel Erfahrung.
Beispiele aus der Praxis
Nehmen wir ein Beispiel aus meiner Beratungspraxis. Eine Frau kam zu mir, völlig entmutigt. Sie hatte zig Diäten ausprobiert, war ganz oft hungrig ins Bett gegangen, hatte unzählige Shakes getrunken – und nichts hat dauerhaft funktioniert.
Sie dachte: „Ich bin schuld, ich habe einfach versagt.“ Aber in Wirklichkeit hatte sie etwas ganz Wertvolles getan: Sie hatte Puzzleteile gesammelt. Jeder Versuch, auch wenn er nicht den gewünschten Erfolg brachte, zeigte uns etwas über ihren Körper. Genau diese ganzen Spuren haben wir aufgenommen und umgewandelt, statt sie zu verurteilen.
Gemeinsam haben wir geschaut, wo ihr Körper andocken will. Und plötzlich spürte sie eine Leichtigkeit. Nicht, weil alles perfekt lief, sondern weil sie merkte: Endlich macht es Sinn.
Ein zweites Beispiel: Eine andere Kundin hat sich jahrelang streng glutenfrei ernährt, weil sie irgendwo gelesen hatte, dass das bei Hashimoto Pflicht sei. Sie war eisern, sie hat sich wirklich alles verboten: Brot, Kuchen, Pasta. Und trotzdem ging es ihr nicht besser. Ihr Bauch war aufgebläht, die Müdigkeit blieb, die Stimmung war im Keller.
Sie war verzweifelt und dachte: „Ich habe mich so angestrengt und alles umsonst.“ Aber auch das war kein Scheitern, es war einfach ein Hinweis. Denn in ihrem Fall war gar nicht das Gluten der Knackpunkt, sondern ein völlig anderer Bereich, den sie übersehen hatte. Erst als wir das herausgefunden haben, hat ihr Körper angefangen, wieder mitzuspielen.
Das wäre ja nie passiert, wäre sie diesen Weg, den sie für einen Umweg hielt, nicht gegangen.
Fehler als Rohmaterial für Erfolg
Fehler sind also alles andere als ein Tiefpunkt. Sie sind quasi das Rohmaterial für deinen Erfolg. Das ist wie beim Kochen: Wenn du ein neues Rezept ausprobierst und es verbrennt dir beim ersten Mal, heißt das ja nicht, dass du es nie wieder kochen sollst. Es heißt: Du stellst den Herd beim nächsten Mal einfach nicht auf volle Pulle.
Genauso ist es mit deinem Körper. Jeder sogenannte Fehler ist einfach ein Feedback.
Dein Weg in die Veränderung
Was bedeutet das für dich ganz konkret? Wenn du das nächste Mal denkst: „Schon wieder nicht geschafft. Wieder eine falsche Entscheidung. Wieder keine Ergebnisse“, dann erinnere dich daran: Du sammelst Daten. Du sammelst Puzzleteile. Ohne diese Puzzleteile wirst du das Gesamtbild nie zusammensetzen können.
Und falls du das Gefühl hast, dass du dich in all den Fehlern verlierst, dann ist genau das der Punkt, wo eine Beratung oder Begleitung Sinn macht. Denn ich helfe dir, die Muster zu erkennen, die du allein vielleicht gar nicht siehst. Ich musste das auch lernen: Fehler sind deine Lehrer.
Das ist doch wunderschön. Sie bringen dich weiter als jedes perfekte Lehrbuch. Und wenn du lernst, sie nicht als Niederlage, sondern als Schritt nach vorn zu sehen, dann verändert sich nicht nur dein Blick auf deine Gesundheit, sondern auch auf dich selbst.
Also hör auf, dich für deine Fehler klein zu machen. Fang an, sie als das zu sehen, was sie wirklich sind: Die Abkürzung zu deiner Lösung.
Das waren meine Gedanken zu diesem Thema. Vielleicht erkennst du dich in dem ein oder anderen Beispiel wieder. Und wenn du Lust hast, tiefer einzusteigen und deinen Weg mit mir gemeinsam zu gehen, dann schreib mir doch einfach. Genau da bauen wir auf all dem auf, was du bisher gelernt hast, und machen daraus deinen individuellen Weg.
Eines müsstest du mittlerweile im Schlaf wissen: Du kannst alles verändern, was du willst. Wir hören uns in der nächsten Folge.


