Selen - Das Schilddrüsen-Wundermineral

 

Ist die Schilddrüse aus dem Takt, spürst du das in Form von Müdigkeit, Gewichtszunahme und Niedergeschlagenheit. Selen, das oft übersehene Spurenelement, kann hier Wunder wirken. Doch was macht Selen so besonders und wie beeinflusst es die Schilddrüse?

Lass uns die Rolle von Selen mal näher beleuchten. Ich erzähle dir, wie Selen die Schilddrüse beeinflusst, was bei einem Mangel passiert, wie du deinen Bedarf decken kannst und einiges mehr. 

 

Keine Zeit fürs Video? Du liest lieber? Kein Problem:

 

Selen und die Schilddrüse - eine Verbindung mit Wirkung

Selen befindet sich in unterschiedlicher Konzentration in allen Organen und Geweben des Körpers. Vor allem die Hypophyse, die Zirbeldrüse, die Schilddrüse, die Nebennieren und die Bauchspeicheldrüse benötigen Selen, um wichtige Körperfunktionen aufrechtzuerhalten.

Wenn es um die Schilddrüse geht, ist Selen ein wichtiger Nährstoff. Die Schilddrüse spielt eine zentrale Rolle im menschlichen Körper. Sie produziert Hormone, die den Stoffwechsel, das Wachstum und die Entwicklung des Körpers regulieren. Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, wie Müdigkeit, Gewichtszunahme und Haarausfall.

Selen ist ein wichtiges Spurenelement, das für die Schilddrüsenfunktion unerlässlich ist. Es hilft bei der Umwandlung von Schilddrüsenhormonen in eine aktive Form, die der Körper nutzen kann. Heißt, es hilft bei der Umwandlung von T4 in T3. Dafür ist es unerlässlich! 

Bei Hashimoto ist Selen noch wichtiger, denn das Spurenelement hat eine entzündungshemmende Wirkung und kann die Antikörperwerte bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto reduzieren. In dem Fall hilft es also doppelt gut!

Selen und Schilddrüse

Halten wir fest, dass eine ausreichende Zufuhr von Selen dazu beitragen kann, die Schilddrüsenfunktion zu verbessern und sogar die Antikörperwerte zu verringern. 

 

Ursachen von Selenmangel

Ein Selenmangel kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Schilddrüse und den gesamten Körper haben. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von unzureichender Selenaufnahme über den Darm bis zu einer erhöhten Ausscheidung des Minerals. Auch durch eine einseitige, vor allem auch eiweißarme Ernährung oder krankheitsbedingte Faktoren kann es zu einem Mangel kommen. 

Ursachen können etwa

  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
  • anhaltende Verdauungsprobleme
  • genetisch bedingte Stoffwechselstörungen
  • oder eine Nierenschwäche sein und
  • auch Schwermetall-Belastungen können die Selenaufnahme verringern.

Es fängt aber schon weiter vorn an, denn die Selenkonzentration im Boden sind sehr abhängig von der Region. In Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern sind die Böden selenarm. Also findet sich auch nur wenig Selen in Pflanzen und Tieren, sofern die Tiere nicht selenangereichertes Futter bekommen.

Daher ist der Selenmangel weitverbreitet.

 

Symptome eines Selenmangels

Wenn es nur ein leichter Selenmangel ist, dann können sich weiße Flecken auf den Fingernägeln zeigen, auch dünne Haare und eine blasse Haarfarbe gehören dazu. 

Zu den Symptomen eines richtigen Selenmangels gehören

  • eine verminderte Leistungsfähigkeit
  • Müdigkeit
  • Haarausfall
  • brüchige Nägel
  • eine erhöhte Infektanfälligkeit
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
  • und eine verlangsamte Schilddrüsenfunktion.

Letzteres führt oft zu einer Gewichtszunahme und einer allgemeinen Antriebslosigkeit. 

Da diese Symptome auch auf viele andere Faktoren zurückzuführen sind, kann man den Selenmangel nicht eindeutig daran festmachen.

Wichtig ist jedoch, dass ein Selenmangel nicht nur bei Menschen mit Schilddrüsenproblemen auftreten kann.

Selen hat viele positive Wirkungen und ein Mangel kann auch zu anderen gesundheitlichen Problemen führen, wie der schlechteren Immunfunktion, einer erhöhten Entzündungsreaktion im Körper und einem erhöhten Krebsrisiko.

 

Selen: Wie viel benötigst du?

Um deinen Bedarf zu decken, musst du natürlich erst einmal wissen, wie viel du denn benötigst. Diese Frage ist erneut schwierig zu beantworten.

Es ist wie immer individuell.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hält zwischen 60 und 75 mcg pro Tag für ausreichend, um nicht zu erkranken.

Üblicherweise werden Rauchern und Menschen mit Schilddrüsenproblemen wird zu ca. 200 mcg pro Tag geraten. Es gibt auch bestimmte Krankheitsbilder, wo 300 mcg pro Tag oder mehr je nach Spiegel verabreicht werden.

Die sichere obere Einnahmegrenze soll bei 400 mcg pro Tag liegen, aber ich habe so eine hohe Dosis noch nicht ausprobiert.

Wie bei allem gilt: viel hilft nicht immer viel - vor allem, wenn der Ausgangspunkt unklar ist.

Bei Selen muss man auch dazusagen, dass es toxisch wirken kann. Dies wurde in leichteren Fällen bereits ab 600 mcg pro Tag festgestellt.

Selbstverständlich kannst du deinen Selenspiegel testen lassen und dann gezielt auffüllen, wenn du einen Mangel hast. Einen entsprechenden Test verlinke ich dir im Textbereich.

 

Selenbedarf über Ernährung decken

Eine der besten Möglichkeiten ist es, selenreiche Lebensmittel in die Ernährung aufzunehmen. Hier sind einige Lebensmittel, die besonders viel Selen enthalten:

An Platz 1 steht da die Paranuss: Sie wird immer gerne genannt, wenn es um die Selenversorgung gibt. Ich halte sie jedoch für eine sehr ungeeignete Quelle. Denn sie kann zum Beispiel 60 Mikrogramm Selen oder auch 650 Mikrogramm Selen pro 100 Gramm enthalten. Du kannst sie also überhaupt nicht dosieren und weißt am Ende nicht, hast du jetzt zu viel oder zu wenig. Auch wenn sie lecker sind, können sie mit dem radioaktiven Element Radium belastet sein und dich somit auch schädigen. Außerdem werden Paranüsse schnell ranzig oder können mit Aflatoxin belastet sein. Hier ist also auch definitiv auf die Herkunft und Qualität zu achten. Da mir die Paranuss zu ungewiss ist, lasse ich die Finger davon.

Platz 2 sichern sich Meeresfrüchte und Fisch wie Hering, Thunfisch, Sardine, Dorsch, Lachs und Seezunge. Und schon kommt das nächste Problem. Wissenschaftler fanden heraus, dass trotz einer guten wöchentlichen Versorgung mit Meeresfrüchten, die eine top Selenquelle sind, die Spiegel nicht anstiegen. Sie begründeten es mit der Schwermetallbelastung von Meeresfrüchten und auch Fisch. Denn Selen bindet das enthaltene Quecksilber und steht anschließend für den Körper nicht mehr zur Verfügung.

Auf dem 3. Platz kommt Fleisch: Leber, Rindfleisch und Schweinefleisch sind auch gute Quellen für Selen.

Selenreiche Lebensmittel

Und dann kommen noch einige Getreide, Eier, Hülsenfrüchte und Gemüse dazu. Wie du gehört hast, ist alles abhängig vom Tierfutter bzw. den Ackerböden. Wenn du mit Importware keine Probleme hast, kannst du natürlich entsprechende Lebensmittel aus Regionen mit selenreichen Böden beziehen wie Kanada, der Westen der USA, Japan und Neuseeland.

Vor allem Menschen, die weder Fisch noch Fleisch essen, sollten also auf ihre Selenaufnahme achten.

Nahrungsergänzungsmittel

Eine gezielte Zufuhr über die Ernährung gestaltet sich also schwierig, vor allem, wenn du einen Mangel ausgleichen willst. Hier bieten sich dann Nahrungsergänzungen an. 

Und schon kommt die nächste Verwirrung, denn es gibt verschiedene Arten von Selen-Präparaten.

  • Organische Selenverbindungen sind Selenomethionin, Selenocystein und Methylselenocystein.
  • Anorganische Verbindungen sind Selenit und Selenat. 

Selenomethionin ist die vorherrschende Form in Paranüssen, Getreide, Hülsenfrüchte und Fisch.

Selenat ist die vorherrschende Form in Schalentieren und Gemüse.

Selenit ist die häufigste Form von Selen in Nahrungsergänzungsmitteln, z.B. Natriumselenit. 

Selen als Nahrungsergänzung

Dann gibt es noch mit Selen angereicherte Hefe. Dabei handelt es sich um Hefe, die in einem Medium, üblicherweise mit Natriumselenit gezüchtet wird. Im fertigen Produkt ist dann überwiegend Selenomethionin enthalten und noch 1-2 andere Selenverbindungen. Es ist ebenfalls einfach vom Körper aufzunehmen, da Selenomethionin auch die Form ist, die in tierischem und menschlichen Geweben vorkommt. 

 

Wenn du ein Selen-Präparat auswählst, dann achte unbedingt darauf, dass es von einer seriösen Firma hergestellt wird. Reinheit und Qualität sind bei Nahrungsergänzung immer essenziell. Kaufe also nicht einfach das billigste Produkt.

 

Die Dosierung solltest du deiner Ernährung anpassen und im besten Fall den Selenspiegel vorher überprüfen.

 

Selen, Co-Faktoren und andere Vitalstoffe

Lass uns kurz durch einige interessante Fakten gehen:

Vitamin E und Selen verstärken sich gegenseitig. Beide Stoffe schützen Zellmembranen vor oxidativen Schäden und Vitamin E wird durch selenabhängige Enzyme regeneriert. Selen kann also deutlich mehr, als nur die Schilddrüse unterstützen.


Vitamin B6 ist an der Umwandlung von Selenomethionin zu Selenocystein beteiligt. Ein Mangel an Vitamin B6 könnte also einen Selenmangel zur Folge haben.

 

Übrigens gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass sich Zink und Selen bei gleichzeitiger Einnahme in physiologischen Konzentrationen großartig beeinflussen. 

 

Selen allein kann seine Wirkung jedoch nicht voll entfalten - es braucht auch andere Nährstoffe, um optimal zu wirken. Vor allem, wenn es um deine Schilddrüse geht. Sie benötigt natürlich Jod, aber auch Magnesium, Vitamin A, Zink, Eisen, Vitamin D, B-Vitamine, Omega 3 und natürlich immer eine gute Ernährung mit ausreichend Eiweiß, Kohlenhydraten und Fetten, denn sonst wird kein Hormongrundgerüst der Welt gebaut. 

 

Selen ist nicht nur für die Schilddrüse wichtig

Auch wenn wir hier beim Thema Schilddrüse sind, Selen hat positive Wirkungen in vielen Bereichen. Zum Beispiel

  • bei Hauterkrankungen
  • bei proteinarmer Ernährung
  • bei Magen-Darm-Erkrankungen
  • bei Schwermetallvergiftungen
  • bei Depression
  • bei der Immunmodulation und
  • auch bei Krebserkrankungen.

Vor allem ist es jedoch ein wirklich gutes Antioxidans. Selen ist also mehr als einen Blick wert!

Fazit

Die Bedeutung von Selen für deine Schilddrüse und deine allgemeine Gesundheit ist groß und wir leben in einem Land mit selenarmen Böden.

Vor allem, wenn du bereits unter einer Schilddrüsenproblematik leidest, ist es wichtig, dich mit Selen näher zu beschäftigen. Es ist auf jeden Fall mehr als ratsam, einen Mangel zu vermeiden, der sowohl deiner Schilddrüse als auch deinem Immunsystem schaden kann. 

Es gibt verschiedene Quellen für Selen, aber keine verlässlichen Angaben zum Gehalt. Vor allem nicht der Lebensmittel, die du gerade isst. Denn auch die ganzen Listen im Internet sind weder aktuell noch auf deine jetzige Ernährung zu beziehen. 

Eine Nahrungsergänzung kann also hilfreich sein, aber ist nur eine Ergänzung. Die Basis ist eine ganzheitliche Herangehensweise an deine Schilddrüsengesundheit, also Ernährung, Lebensweise, Schlaf, Stress, Umweltfaktoren und vieles mehr. Damit kannst du deine Schilddrüsenfunktion am besten optimieren und ein insgesamt gesundes Leben führen.

Wenn du dabei Hilfe benötigst, um ohne Umwege an dein Ziel zu kommen, dann bewirb dich auf ein kostenloses Beratungsgespräch.

 

 


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Über die Autorin

Nadine Kranz ist Expertin für Schilddrüsen- und Hormongesundheit. Sie begleitet Betroffene dabei, ihre Hashimoto oder Schilddrüsenunterfunktion auf natürlichem Weg aktiv zu verbessern, damit sie wieder Energie haben.

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