Jod und Schilddrüse: Warum eine optimale Versorgung entscheidend ist!

 

Die Schilddrüse ist eines der wichtigsten Organe des Körpers und ihre Funktion hängt von vielen Faktoren ab, darunter vom Element Jod. Jod ist ein essenzielles Spurenelement, das für die Produktion von Schilddrüsenhormonen benötigt wird. Es trägt dazu bei, den Stoffwechsel, das Wachstum und die Körpertemperatur zu regulieren und beeinflusst somit eine Vielzahl von Körperfunktionen.

Wenn Du unter einer Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto leidest, ist es besonders wichtig, zu wissen, wie Jod deine Erkrankung beeinflussen kann.

Also lass uns das Thema Jod mal näher betrachten: Weißt du genau, worum es sich bei Jod handelt? Was passiert bei Jodmangel? Wie sieht es mit Jod aus, wenn du Hashimoto hast? Wie kannst du dich gut mit Jod versorgen? Das erfährst du jetzt.

 

Keine Zeit fürs Video? Du liest lieber? Kein Problem:

 

Jod: Was ist das?  

Jod ist ein essenzielles Spurenelement, das unser Körper nicht selbst produzieren kann. Es muss zwingend über die Nahrung aufgenommen werden. Jod ist wichtig für den Stoffwechsel, das Wachstum und auch die Entwicklung des Gehirns, insbesondere während der Schwangerschaft und der Kindheit.

In der Medizin wird Jod nicht nur für die Schilddrüse eingesetzt, sondern zum Beispiel auch als Desinfektionsmittel. Du kennst sicherlich verschiedene Formen wie Jodtinktur, Jodsalbe oder Jodtabletten. 

Die Schilddrüse ist das Organ im Körper, das am meisten Jod benötigt. Es ist für die Produktion von Schilddrüsenhormonen verantwortlich, die verschiedene Körperfunktionen regulieren.

ABER die Schilddrüse ist nicht das einzige Organ, was Jod benötigt - auch wenn es häufig darauf reduziert wird. Jod ist wichtig - für den ganzen Körper.

Je nach Literatur beläuft sich der Gesamtjodgehalt im Körper auf ca. 30-50 mg Jod. Weniger als 30 % befinden sich in der Schilddrüse. 60-80 % befinden sich in der Brustdrüse, in der Prostata, den Speicheldrüsen, im Magen-Darm-Trakt, in Teilen des Gehirns, in den Eierstöcken, in den Leukozyten und in der Epiphyse.

Du kannst dir also schon jetzt denken, dass ein Verzicht auf Jod weitreichende Probleme nach sich ziehen kann.

 

Wie wirkt Jod auf die Schilddrüsenfunktion? 

Jod ist für die Bildung von Schilddrüsenhormonen unverzichtbar. Die Schilddrüse benötigt Jod, um aus Thyreoglobulin, einem Vorläuferprotein, die Schilddrüsenhormone T3 und T4 herzustellen. Das sind die Hormone, die wir auch haben wollen für eine gesunde Schilddrüsenfunktion.


Bei einem Jodmangel kann die Schilddrüse ihre Funktion nicht mehr ausreichend erfüllen, weil ihr ein Hauptbaustein fehlt. Und das kann dann zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen. Die Schilddrüse versucht dann gegebenenfalls, so viel Jod wie möglich aufzunehmen, um trotzdem genug Schilddrüsenhormone zu produzieren. Dadurch vergrößert sie sich, was man als Kropf oder Struma bezeichnet. Ein Kropf ist eine sichtbare Schwellung am Hals, die oft von Schmerzen und Schluckbeschwerden begleitet wird.

Eine ausgewogene Jodzufuhr ist also entscheidend für eine optimale Schilddrüsenfunktion. Ist wie bei allem im Leben: Die Balance ist wichtig.

 

Woher kommt der Jodmangel?

Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einem Jodmangel führen können. Zum Beispiel ist in manchen Regionen der Welt der Jodgehalt im Boden und Trinkwasser sehr gering, was zu einer schlechteren Jodaufnahme führt.

Auch bei einer einseitigen Ernährung ohne jodhaltige Lebensmittel kann es zu einem Jodmangel kommen.

Ein weiterer Faktor ist die vermehrte Ausscheidung von Jod durch den Körper, beispielsweise bei Stress oder körperlicher Anstrengung. Schwangere und stillende Frauen haben ebenfalls einen erhöhten Bedarf an Jod und sollten deshalb besonders auf eine ausreichende Jodzufuhr achten.

Bereits angereicherte Lebensmittel wie z.B. Jodsalz werden verwendet, um dem Jodmangel vorzubeugen. Jodsalz enthält in der Regel etwa 20-40 mg Jod pro Kilogramm und wird in vielen Ländern obligatorisch in der Lebensmittelproduktion eingesetzt. 

Ich nutze zum Beispiel überhaupt kein Jodsalz. Denn das ist keine natürliche Variante und bietet auch nicht die gesamte Bandbreite an Jodverbindungen an, die ich gerne haben möchte. Jod allein ist auch nicht die Lösung für Schilddrüsenprobleme.

 

Symptome von Jodmangel

Da ein Jodmangel nicht nur die Schilddrüse beeinträchtigt, sondern auch Auswirkungen auf andere Organe haben kann, gibt es auch verschiedenste Jodmangel-Symptome.

Und diese kann man oft leicht mit anderen Erkrankungen verwechseln.

Dazu gehören:

  • der Kropf
  • die Schilddrüsenunterfunktion
  • eine niedrige Körpertemperatur
  • Erschöpfung
  • Müdigkeit
  • Antriebslosigkeit
  • Depression
  • Stoffwechselprobleme
  • Gewichtszunahme
  • ein geschwächtes Immunsystem mit der Folge einer erhöhten Infektanfälligkeit
  • ein trockener Mund
  • auch trockene Augen
  • Haarausfall
  • Eierstockzysten
  • Zysten in der Brust
  • Frühgeburten/Fehlgeburten
  • Wochenbettdepression
  • eine frühzeitige Menopause

 

Nicht jeder Jodmangel verursacht diese auffälligen Symptome. Einen milden Jodmangel bemerkst du ggf. nicht. 

 

Jodmangel wird auch mit Brustkrebs und anderen Tumorerkrankungen in Verbindung gebracht. Solltest du also Knoten in der Brust feststellen, so sind diese zwar häufig gutartig, aber das sollte natürlich in jedem Fall ärztlich untersucht werden. 

 

Hashimoto und Jod

Hashimoto-Patienten wird oft von einer Supplementierung mit Jod abgeraten oder zumindest eine sehr vorsichtige Dosierung empfohlen.

Das ist schon lange überholt.

Du hast gerade gelesen, wie wichtig Jod für den gesamten Körper ist und welche Auswirkungen ein Jodmangel haben kann. Daher benötigt auch ein "Hashi" Jod.

Häufig ist auch nicht Jod das Problem - wie lange in der Medizin vermutet wurde.

Nicht selten sind es fehlende Co-Faktoren bei der Umwandlung oder Probleme mit Transportproteinen, die Jod aus dem Blut in die Zelle bringen sollen.

Eine Autoimmunerkrankung wie Hashimoto ist immer eine Sache, die den ganzen Körper betrifft und nicht nur die Schilddrüse. Also muss auch an vielen Stellen angesetzt werden.

Ob und wie viel Jod bei Hashimoto eingenommen werden kann, hängt maßgeblich davon ab, wie hoch die TPO-Antikörper sind und ob gerade ein aktiver Schub vorliegt. Im akuten Schub sollte man zusätzliche Jodgaben selbstverständlich genauso vermeiden wie bei sehr hohen Antikörpern. 

 

Jodreiche Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel

Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, um genügend Jod aufzunehmen und so einer Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto vorzubeugen. Aber nicht alle Lebensmittel enthalten nennenswerte Jodmengen. 

 

In erster Linie sind Meeresalgen mit unterschiedlichen, aber insgesamt hohen Jodgehalten auf der Liste. Danach folgen Meeresfrüchte und Fisch.

 

In Milchprodukten und Käse sind geringe Jodmengen enthalten. Dasselbe gilt für Eier und einige Gemüsesorten.

Allerdings ist die Jodkonzentration in Lebensmitteln von der Herkunft und der Zubereitung abhängig ist. 

 

Vor allem bei Algen ist darauf zu achten, dass sie aus dem Bio-Anbau kommen. Sie können nämlich auch schwer belastet sein und du würdest dir damit nichts Gutes tun. Was ist der Vorteil von Algen? Sie enthalten sowohl anorganische als auch organische Jodverbindungen - bieten also die gesamte Palette an.

 

Nahrungsergänzungsmittel mit Jod

Viele Menschen schaffen es nicht, über die Ernährung eine gute Jodzufuhr sicherzustellen. Dann kann eine Nahrungsergänzung durchaus Sinn ergeben, um den Körper entsprechend zu versorgen.

Hier ist es natürlich wichtig, zu wissen, wo man steht.

  • Wie viel ist in der Ernährung?
  • Wie gut bin ich mit Jod bereits versorgt?
  • Was fehlt am Ende?

Daher gibt es da keine allgemeinen Ratschläge.

Die Deutsche Gesellschaft der Ernährung gibt eine Tageszufuhr von 200 mcg an. Diese 200 mcg benötigt die Schilddrüse, um nicht zu erkranken. Da ist aber der Rest des Körpers nicht eingerechnet, der ja ebenfalls noch Jod benötigt. 

Zusätzlich stehen diese Angaben immer im luftleeren Raum. Denn schaut man in die Welt, gibt es ganz unterschiedliche Angaben. Während in China die Obergrenze bei 800 mcg liegt, ist in den USA bei 1100 mcg Schluss. Und der Japaner nimmt schätzungsweise zwischen 3 und 13 mg Jod pro Tag zu sich. Soviel zu allgemeinen Empfehlungen.

 

Es ist und bleibt also individuell! Auch wenn das keiner hören will.

 

Diese Fakten bleiben am Ende

  • Du brauchst Jod! Auf dem einen oder anderen Weg.
  • Man kann Jod überdosieren. Alles in der Natur benötigt ein Gleichgewicht. Zu viel ist immer genauso schädlich wie zu wenig. Du bist an hohe Mengen Jod auch gar nicht gewöhnt, wenn du noch einmal an den Japaner zurückdenkst.
  • Es ist wichtig, nicht einfach etwas zu kaufen und einzunehmen. Die Qualität von Nahrungsergänzung spielt auch eine wichtige Rolle. Reine Stoffe aus guter Verarbeitung sind immer vorzuziehen und haben natürlich auch ihren Preis. Gerade im Bereich der Algen können billigere Produkte Qualitätsmängel haben und auch verschmutzt sein.
  • Testen, Wissen, Auffüllen ist immer meine Devise. Blind etwas einnehmen führt zu nichts. Daher prüfe, was du wirklich benötigst.
  • Manche Menschen sind empfindlich gegenüber Jod und müssen natürlich erst mal schauen, wie gut sie jodreiche Lebensmittel oder auch Nahrungsergänzung überhaupt vertragen.

 

Re-Jodieren

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion, aber vor allem bei einer Hashimoto außerhalb eines Schubs und ohne zu hohe Aktivität der Antikörper kann man Jod reich essen und auch substituieren. Im Bereich der Substitution nennt man das Ganze Re-Jodieren. Also die Jodzufuhr erhöhen und Jodmangel ausgleichen.

Das macht man aber niemals auf einen Schlag, sondern zum einen sehr langsam und zum anderen mit guter Vorbereitung. 

Jod allein wird es nämlich nicht regeln.

Dein Darm sollte einen guten Zustand aufweisen.

Du solltest mit allen wichtigen Mikronährstoffen, die ebenfalls für die Schilddrüsenfunktion und Hämsynthese wichtig sind, versorgt sein.

Deine Ernährung sollte auf einer guten Basis stehen, denn was nützen dir alle Mikronährstoffe der Welt, wenn du keine vernünftige Zusammensetzung von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen hast. Dann wird nämlich hormontechnisch gar nichts Brauchbares gebaut. 

Dann wird natürlich erst die Ausgangslage überprüft und anschließend erfolgt eine langsame Steigerung von Jod, und zwar unter Beobachtung.

 

Fazit

Jod ist ein essenzielles Spurenelement. Du musst es zuführen.

Wir sind in einem Jod-Mangelgebiet und über die Ernährung ohne Algen und Meeresfrüchte ist es schwierig, die tägliche Jodzufuhr zu decken, die eine gesunde Schilddrüse benötigt.

Aber: Nicht nur die Schilddrüse benötigt Jod, sondern der ganze Körper.

Leider hilft dir Jod allein nicht weiter. Du benötigst auch alle Co-Faktoren wie Selen, Eisen, Vitamin D, Vitamin A, Magnesium, B-Vitamine und noch einige mehr, gepaart mit einer vernünftigen Ernährung. Denn am Ende wird das Hormongrundgerüst aus Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten erstellt. Also deiner täglichen Ernährung.

 

In meinem exklusiven Coaching vermittle ich alles, was du wissen musst, um dich auf eine solide Basis zu stellen und deiner Schilddrüsenproblematik den Kampf anzusagen. Auf dem Weg begleite ich dich persönlich und individuell über einen längeren Zeitraum. Wenn du also die Abkürzung haben möchtest, dann bewirb dich auf ein kostenloses Beratungsgespräch.

 

 

Einige Quellen:

  1. Zimmermann, M. B., & Boelaert, K. (2015). Iodine deficiency and thyroid disorders. The Lancet Diabetes & Endocrinology, 3(4), 286-295. URL: https://www.thelancet.com/journals/landia/article/PIIS2213-8587(14)70225-6/fulltext
  2. Liontiris, M. I., & Mazokopakis, E. E. (2017). A concise review of Hashimoto thyroiditis (HT) and the importance of iodine, selenium, vitamin D and gluten on the autoimmunity and dietary management of HT patients. Points that need more investigation. Hellenic Journal of Nuclear Medicine, 20(1), 51-56. URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28315909/
  3. Bath, S. C., Steer, C. D., Golding, J., Emmett, P., & Rayman, M. P. (2013). Effect of inadequate iodine status in UK pregnant women on cognitive outcomes in their children: results from the Avon Longitudinal Study of Parents and Children (ALSPAC). The Lancet, 382(9889), 331-337. URL: https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(13)60436-5/fulltext

Über die Autorin

Nadine Kranz ist Expertin für Schilddrüsen- und Hormongesundheit. Sie begleitet Betroffene dabei, ihre Hashimoto oder Schilddrüsenunterfunktion auf natürlichem Weg aktiv zu verbessern, damit sie wieder Energie haben.

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