Schilddrüsenunterfunktion? 56 Symptome, die du nicht ignorieren solltest

✍🏻 Nadine Kranz  🗓️ 21. November 2024

 

Die Schilddrüsenunterfunktion kann vielfältige Symptome zeigen. Die Klassiker kennst du bestimmt:

• Du fühlst dich ständig müde und weißt nicht so recht, warum?
  
  
• Oder du kämpfst mit ein paar hartnäckigen Extra-Kilos, obwohl du dich eigentlich ganz gesund ernährst?

Es gibt aber viele weitere Anzeichen. Deshalb möchte ich mit dir über alle Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sprechen. 

Und zwar nicht nur über die Hauptanzeichen für eine Schilddrüsenunterfunktion, sondern auch über alle weiteren Symptome, die damit zusammenhängen können.

Denn das Tückische ist, dass die Symptome vielfältig und oft schwer zuzuordnen sind. Aber du solltest sie nicht ignorieren, selbst wenn du Schilddrüsentabletten einnimmst.

Also geht es jetzt gängige Fragen und um die Symptome, damit du zuordnen kannst, wo du stehst. Und natürlich erkläre ich dir auch, was die großen Hebel sind, um die Symptome loszuwerden.

 

Du willst mehr Infos als im Video? Dann lies hier weiter:

 

Als Fachberaterin für ganzheitliche Gesundheit und Ernährungsmedizin habe ich mich auf die Schilddrüse und Hormone spezialisiert, weil das einfach ein super spannendes und wichtiges Thema ist. Hier geht es nämlich um gefühlte Lebensqualität.

Und nach all den Jahren, in denen ich Kunden dabei helfe, ihre Symptome auf natürlichem Weg drastisch zu verbessern oder zu beseitigen, habe ich gelernt: 

In ganz vielen Fällen blieben die Symptome, obwohl Tabletten eingenommen wurden. Aber das muss nicht sein!

 

Wie kommt es zu einer Schilddrüsenunterfunktion?

Deine Schilddrüse ist quasi die Steuerzentrale für deinen Stoffwechsel und hängt super eng mit deinem Wohlbefinden zusammen. Wenn sie nicht mehr genug Hormone produziert, spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion, und das kann leider den gesamten Körper beeinflussen. 

Die häufigste Ursache für die Schilddrüsenunterfunktion ist meistens Hashimoto, aber natürlich entsteht sie auch durch eine Schilddrüsen-OP oder aufgrund einer Strahlentherapie. Sie kann aber auch eigenständig auftreten, weil beispielsweise ein Mangel an Baumaterial für die Hormonproduktion zu lange besteht. 

 

Ist es schlimm, wenn man eine Schilddrüsenunterfunktion hat?

Eine Schilddrüsenunterfunktion ist ein Problem, weil die Schilddrüsenhormone ganz viele Organe und Körpersysteme beeinflussen.

• Sie regulieren die Herzfrequenz, den Blutdruck und die Herzleistung.
  
  
• Sie beeinflussen die kognitive Funktion, Stimmung und auch die Konzentration.
  
  
• Die Hormone steuern die Geschwindigkeit der Verdauung.
  
  
• Sie können den Fettstoffwechsel und Entgiftungsprozesse der Leber beeinflussen.
  
  
• Schilddrüsenhormone sind entscheidend für die Muskelkraft und Beweglichkeit.
  
  
• Sie regulieren die Hautregeneration, das Haarwachstum und die Nagelstruktur.
  
  
• Die Hormone beeinflussen die Fruchtbarkeit und den Menstruationszyklus.
  
  
• Sie sind sogar am Knochenstoffwechsel beteiligt.
  
  
• Und sie haben eine Verbindung zum Immunsystem, sieht man beispielsweise an Hashimoto.

Du siehst also, dass es große Auswirkungen im gesamten Körper haben kann, wenn eine Schilddrüsenunterfunktion besteht.

 

Viele Symptome schleichen sich langsam ein und werden vielleicht gar nicht direkt mit der Schilddrüse in Verbindung gebracht. Deshalb habe ich auch eine ganze Reihe an Symptomen mitgebracht, damit du mal selbst schauen kannst, ob du betroffen bist.

 

Wie gefährlich ist eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion?

Das kommt immer auf den Einzelfall an, aber sie kann gefährlich werden. Deshalb sollte das niemals auf die leichte Schulter genommen werden. Auch wenn einige Symptome anfangs gar nicht so drastisch aussehen, können sie langfristig schwerwiegende Folgen haben.  

Je früher du gegensteuerst, umso besser, denn auch wenn keine schwerwiegenden Folgen eintreten, kann eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion deine Lebensqualität langfristig stark einschränken.

Mit einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung (wenn erforderlich, dann z.B. mit L-Thyroxin) sowie allen natürlichen Maßnahmen kannst du die meisten Risiken vermeiden und die Lebensqualität drastisch verbessern.

 

 

Welche Warnsignale gibt es bei Schilddrüsenunterfunktion?

Lass uns erstmal auf die häufigsten Anzeichen schauen, die auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen könnten. Das sind die Symptome, die fast alle Betroffenen kennen. 

Aber wie immer gilt, sie können von Person zu Person variieren. Einige haben mehrere Symptome, andere haben viele, wieder andere nur wenige.

• Da wäre als Erstes natürlich die bleierne Müdigkeit. Diese Art von Erschöpfung, die nicht nur ein kleines Nachmittagstief ist, sondern einfach nicht weggeht - auch wenn du nachts genug geschlafen hast. Ich habe mich damals einfach konstant so gefühlt, als hätte mir einer den Saft abgedreht. Da war wirklich keine Energie mehr.
  
  
• Ein weiteres bekanntes Zeichen ist die Gewichtszunahme. Du isst gesund, bewegst dich vielleicht sogar mehr – und trotzdem wird es immer schwieriger, das Gewicht zu halten. Das kann daran liegen, dass dein Stoffwechsel durch die Schilddrüse ausgebremst wird.

Wie viele Kilo du zunimmst, ist ganz individuell. Manche haben damit größere Probleme und andere weniger. Das hängt mit der Stoffwechselleistung, deiner Ernährung und deiner Bewegung zusammen.

Aber Gewichtszunahme, auch wenn es in jedem Lehrbuch steht, muss nicht sein. Man kann trotz Schilddrüsenunterfunktion schlank sein.

Ich hatte eine Schilddrüsenunterfunktion und war sowohl eine Zeit lang dick als auch eine Zeit lang sehr dünn und musste wieder zunehmen.

Auch wenn es gerne auf der Checkliste von Ärzten steht, lass dich nicht abschrecken, über eine Unterfunktion nachzudenken, wenn du keine Gewichtsprobleme hast oder sogar untergewichtig bist!

• Dann haben wir sehr häufig die Kälteempfindlichkeit: Kalte Hände und Füße sind hier keine Seltenheit, und oft friert man sogar in einem warmen Raum oder braucht eine Jacke, wenn andere noch im dünnen T-Shirt rumspringen.
  
  
• Auch trockene Haut und Haarausfall gehören zu den typischen Symptomen. Die Haut kann spröde werden, die Haare können dünner werden oder sogar ausfallen und auch an den äußeren Augenbrauen siehst du manchmal eine Ausdünnung.

• Verdauungsprobleme wie Verstopfung sind ein klassisches Anzeichen. Ich sehe bei allen Kunden auch immer ein Ungleichgewicht in der Darmflora, weshalb ich den Darmaufbau immer gleich zu Beginn starte. Bei mir war das damals auch ein Schlüsselfaktor, denn kann der Darm die Nährstoffe nicht richtig aufnehmen, fehlt mir ja was im Körper.
  
  
• Auch ein langsamer Herzschlag ist recht typisch, was nicht heißt, dass es jeder haben muss - wie schon gesagt. 
  
  
• Muskelschwäche und Gelenkschmerzen kommen ebenfalls nicht selten vor. 

• Und auch mental kann sich eine Unterfunktion bemerkbar machen – depressive Stimmungen, Konzentrationsprobleme und Gedächtnislücken sind häufig.
  
  
• Oft sieht man auch äußerliche Zeichen wie Schwellungen im Gesicht, besonders um die Augen, aufgrund von Wassereinlagerungen oder hört es an einer rauen Stimme. 
  
  
• Dann können niedrige Schilddrüsenhormone auch zu erhöhten Cholesterinwerten führen. 
  
  
• Und bei Frauen kommen oft Menstruationsprobleme und ein Libidoverlust dazu.

 

Welche zusätzlichen Symptome können auftreten, wenn die Schilddrüse nicht in Ordnung ist?

Doch damit ist es noch nicht getan. Schilddrüsenunterfunktion kann sich in fast allen Körpersystemen bemerkbar machen – oft auf eine Art und Weise, die man gar nicht damit in Verbindung bringt. Deshalb werden einige Symptome manchmal übersehen.

 

• Beispielsweise kommen oft Blähbauch, saures Aufstoßen und Unverträglichkeiten etwa gegen Histamin oder Laktose dazu. Einige Menschen erleben auch Reizdarmsymptome, die den Alltag zusätzlich erschweren.

Gerade bei vielen Unverträglichkeiten sehe ich immer mehr Fälle von SIBO, der Dünndarmfehlbesiedlung, von der Kunden betroffen sind und wo wir immer direkt gegensteuern, damit sie sich wieder besser fühlen. 

 

• Blutzuckerschwankungen haben auch oft einen Zusammenhang zur Schilddrüse, weil die Hormone für den Zuckerstoffwechsel wichtig sind und auch die Reaktion des Körpers auf Insulin beeinflussen.
  
  

• Es gibt auch Menschen, die zwar nicht das Problem mit den kalten Händen und Füßen haben, aber sie haben insgesamt eine niedrige Körpertemperatur und der Körper hat Schwierigkeiten, die Temperatur zu regulieren.
  
  

• Bei der Haut muss es nicht nur die Trockenheit sein. Da gibt es eine ganze Palette von Akne bis hin zu Cellulite. Gleiches gilt für Haare und Nägel. Mattes, brüchiges Haar kann genauso auftreten wie brüchige Nägel mit Rillen.
  
  

• Betroffene sind oft auch schreckhaft, gereizt und erleben Schwindel oder sogar Taubheitsgefühle. 
  
  

• Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus und auch das Restless-Legs-Syndrom können durchaus mit einer Schilddrüsenunterfunktion verbunden sein. Ich hatte damals so schreckliche Migräne, dass ich mehrere Tage im Monat richtig krank war. Kein Arzt sah einen Zusammenhang.
  
  

 

• Frauen haben auch oft gleichzeitig PMS, Myome, Zysten oder Schwierigkeiten schwanger zu werden bis hin zu Schwangerschaftskomplikationen. Auch Wechseljahresbeschwerden können sich durch die Unterfunktion noch verschlimmern.
  
  

• Die Schilddrüse hat einen großen Einfluss auf den Schlaf. Daher können sich Symptome zeigen von Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen, der Neigung am Tag einzuschlafen bis hin zu vermehrtem Nachtschweiß. 
  
  

• Selbst auf die Blase nimmt die Schilddrüse Einfluss. Deshalb ist ein weiteres häufiges, aber oft übersehenes Symptom ein starker Harndrang.
  
  
  
• Auch die Augen können betroffen sein – sie können trocken, gerötet oder lichtempfindlich sein, manchmal auch tränen und bei manchen Betroffenen tritt verschwommenes Sehen auf. Bei solchen Symptomen ahnt man ja keinen Zusammenhang zur Schilddrüse.
  
  

• Vorhandene Allergien können sich verstärken oder sogar neu auftreten. Ich bekam damals aus dem Nichts und völlig unerwartet einen schlimmen Heuschnupfen, den ich zum Glück genauso losgeworden bin wie alle anderen Symptome.
  
  
  
• Bluthochdruck kann auch entstehen. Meistens ist er auf eine nicht optimale Dosierung der Schilddrüsenmedikamente zurückzuführen. Er kann aber auch bei einer lang bestehenden Schilddrüsenunterfunktion auftreten, weil diese insgesamt auf das Herzkreislauf-System wirkt.
  
  
  
• Und zuletzt können ein Kloßgefühl im Hals, sich ständig räuspern müssen, eine heisere Stimme oder eine vergrößerte Zunge ebenfalls ein Anzeichen sein.

 

Wie du siehst, kann eine Schilddrüsenunterfunktion ganz schön trickreich sein und so gut wie jedes Körpersystem beeinflussen. Wenn du dich in einigen dieser Symptome wiedererkennst, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf deine Schilddrüse zu werfen.

 

 

Was kannst du gegen die Symptome tun?

Schilddrüsenmedikamente sind häufig zwar gut, um die Schilddrüsenwerte zu optimieren, aber beseitigen sie die nervigen Symptome? Viel zu oft nicht! Sie geben nur ein fehlendes Hormon in den Körper, sie bekämpfen nicht die Ursache! Nur selten wird überprüft, woran es denn liegt, dass zu wenig produziert wird.

Wenn du aufgrund deiner individuellen Situation darauf angewiesen bist, dann musst du die Tabletten natürlich nehmen. Zum Beispiel dann, wenn kaum noch Schilddrüse da ist. Aber in allen anderen Fällen würde ich immer parallel versuchen, die Schilddrüsenfunktion wiederherzustellen.

Leider gibt es dafür keine Zauber-Tablette. Da musst du selbst ran und ganzheitlich was tun. Nämlich deine Ernährung optimieren, Mikronährstoffmängel beseitigen, deine Darm- und Lebergesundheit verbessern und versuchen, einen gesunden Lebensstil mit Bewegung, gutem Schlaf und reduziertem Stress hinzubekommen. Das zahlt alles auf deine Schilddrüsenfunktion ein. 

Gleichzeitig bekommst du ein viel besseres Leben geschenkt. Eins mit ganz viel Energie! Denn ganzheitlich heißt ja, dass sich alles immer auf den gesamten Körper positiv auswirkt.

 

 

Alles über die Ursachen und die konkreten 7 Schritte, die es braucht, um deine Schilddrüsenfunktion zu optimieren, erfährst du in meinem gratis Schilddrüsentraining. 

Ich bin alle meine Symptome losgeworden.

Also ist es auch für dich möglich, alles zu ändern, was du willst.

 

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Wenn du tiefer einsteigen willst, findest du hier ein paar gute Studien dazu:

Chaker, L., Bianco, A., Jonklaas, J., & Peeters, R. (2017). Hypothyroidism. The Lancet, 390, 1550-1562. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(17)30703-1.

Carlé, A., Karmisholt, J., Knudsen, N., Perrild, H., Thuesen, B., Ovesen, L., Rasmussen, L., & Pedersen, I. (2021). Does subclinical hypothyroidism add on any symptoms? evidence from a Danish population-based study.. The American journal of medicine. https://doi.org/10.1016/j.amjmed.2021.03.009.

Chiovato, L., Magri, F., & Carlé, A. (2019). Hypothyroidism in Context: Where We’ve Been and Where We’re Going. Advances in Therapy, 36, 47 - 58. https://doi.org/10.1007/s12325-019-01080-8.

Wojtachnio, D., Osiejewska, A., Bartoszewicz, J., Grądzik, A., Nowakowska, I., Kudan, M., Gorajek, A., & Mikut, K. (2022). Hypothyroidism: clinical presentation, diagnosis, treatment. Journal of Education, Health and Sport. https://doi.org/10.12775/jehs.2022.12.08.067.