Ganzheitliche Schilddrüsen- & Hormongesundheit

Im Vitalessenz-Blog dreht sich alles um ganzheitliche Ansätze für deine Schilddrüsen- und Hormongesundheit.

Hier findest du fundierte Artikel, die dir helfen, deine Gesundheit nachhaltig zu verbessern.
Egal, ob du mehr Energie im Alltag haben möchtest, deine Schilddrüsenfunktion optimieren willst oder nach Antworten auf deine Fragen zu Hashimoto und Schilddrüsenunterfunktion suchst – du bist hier genau richtig!

Lass dich von praktischen Tipps, persönlichen Erfahrungen und wissenschaftlich fundierten Informationen inspirieren, die dir zeigen, wie du Schritt für Schritt dein Wohlbefinden steigern kannst.

Erfahre, welche typischen Stolperfallen du vermeiden solltest und wie du mit der richtigen Ernährung und einem gesunden Lebensstil deinem Körper das geben kannst, was er braucht.

Ganz nach dem Motto: Deine Gesundheit in die eigenen Hände nehmen – voller Energie und Lebensfreude!

Aminosäuren bei Hashimoto und Schilddrüsenunterfunktion

 

Welche Aminosäuren braucht es bei Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto?

Sind sogenannte MAP-Produkte gut geeignet? Was ist mit Eiweißshakes?

Warum kommt es überhaupt zu einem Aminosäuremangel bei Hashimoto und Schilddrüsenunterfunktion?

Diese Fragen beantworte ich in diesem Artikel. Ich erkläre dir die wichtigsten Zusammenhänge, teile ein paar Gedanken mit dir und natürlich meine bewährte Vorgehensweise. 

 

Keine Zeit fürs Audio? Du liest lieber? Kein Problem …

 

 

Kurze Erklärung, falls du diese Produkte nicht kennst. MAP steht für Master Amino Acid Pattern und bedeutet, dass die acht essenziellen Aminosäuren in einem guten Verhältnis zueinander meist in Presslinge verpackt von unterschiedlichen Firmen verkauft werden.

Wenn du liest, dass man statt viel Eiweißpulver auch einfach kleine Presslinge nehmen kann und du auf dem Etikett nur 8 Aminosäuren siehst, dann ist das so ein Produkt.

Das gesamte Thema Eiweiß, Aminosäuren und die optimale Zufuhr wird ausführlich in meinem Onlinekurs Ernährungsfundament besprochen. 

 

Was sind Aminosäuren?

Lass uns vorn anfangen. Aminosäuren sind die kleinsten Bestandteile der Proteine, also vom Eiweiß zum Beispiel aus Fisch und Fleisch.

Sie sind super wichtig für den Körper, denn sie sind das Baumaterial und haben viele Funktionen im Körper.

Es gibt essenzielle Aminosäuren, die du über die Nahrung zuführen musst. Essenziell, weil der Körper sie nicht selbst herstellen kann.

 

Welche Aminosäuren sind essenziell?

Als essenzielle Aminosäuren gelten:

  • Isoleucin
  • Leucin
  • Lysin
  • Methionin
  • Phenylalanin
  • Threonin
  • Tryptophan
  • Valin

Histidin wird mittlerweile je nach Literatur ebenfalls schon zu den essenziellen Aminosäuren gezählt, aber häufig noch unter den bedingt essenziellen aufgeführt.

Da siehst du schon, dass wir mal wieder weniger wissen als gedacht. Denn diese Einteilung ist nicht statisch, wenn neue Forschungserkenntnisse hinzukommen. 

Histidin - egal, wie man es nun einteilt - ist in den MAP schon mal nicht drin.

 

Welche Aminosäuren sind bedingt essenziell?

Als bedingt essenziell gelten

  • Arginin
  • Cystein
  • Glutamin
  • Glycin
  • Prolin
  • Serin
  • Tyrosin

Die nicht essenziellen erspare ich uns jetzt mal.

Jede der Aminosäuren hat unterschiedliche Aufgaben im Körper und ist für bestimmte Zwecke wichtig. 

Picken wir uns zwei für uns wichtige Aminosäuren raus, die nicht zu den essenziellen gehören.

 

Tyrosin

Da haben wir Tyrosin. Es ist nicht in der Liste der essenziellen Aminosäuren. Das ist auch richtig, denn Tyrosin kann theoretisch aus der Phenylalanin und Kofaktoren im Körper selbst hergestellt werden.

Tyrosin ist super wichtig für die Schilddrüse, denn es ist die Aminosäure, aus der Schilddrüsenhormone hergestellt werden.

Aber Tyrosin wird auch benötigt für die Hormone der Nebennieren wie Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin.

Damit der Umwandlungsprozess funktioniert, braucht es noch weitere Stoffe. Damit es hier nicht zu chemisch wird, kürzen wir es ab: Es wird ein Enzym benötigt, dann noch ein Coenzym und Vitamin B6.

Fehlt also etwas für den Umwandlungsprozess oder ist die enzymatische Aktivität gestört oder reduziert, schränkt das natürlich die Produktion von Tyrosin ein. 

Grob sagt man, dass aus 75 % des über die Nahrung zugeführten Phenylalanin Tyrosin synthetisiert wird. 

 

Tyrosin für die Schilddrüse und Nebennieren. Glutamin für den Darm und das Immunsystem.

 

Glutamin

Dann nehmen wir noch Glutamin. Eine super wichtige Aminosäure für den Darm und für das Immunsystem.

Sie hat eine antioxidative und beruhigende Wirkung und hilft dabei, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Sie kommt im Körper sogar am häufigsten vor. Auch nicht essenziell.

Da Vitamin B6 ein Cofaktor für viele Aminosäurestoffwechselwege ist, wird es auch hier benötigt, genauso wie bestimmte Enzyme.

 

Braucht es überhaupt extra Aminosäuren?

Jetzt schauen wir uns an, worum es eigentlich geht. Denn wer schon krank ist, hat bereits einen Mangel im Körper. Und Aminosäuren sind Baustoffe für den Körper.

In vielen Fällen haben wir hier Darmprobleme oder Nährstoffmängel, die den Prozess der Umwandlung in irgendeiner Weise hemmen können.

Wir können also nicht von der Bilderbuchsituation eines Sportlers ausgehen, der einfach ein paar essenzielle Aminosäuren mehr einschmeißt und dadurch seine Leistung steigern kann. Denn den können wir nur schwer mit uns vergleichen, wenn wir nicht in derselben Situation sind.

 

Gründe für Aminosäuremangel

Warum kommt es überhaupt zu einem Aminosäuremangel, auch wenn man vielleicht genug Aminosäuren aufnimmt, genauer gesagt Protein, also Eiweiß, zuführt?

Hier haben wir

  • eine Beeinträchtigung der Proteinverdauung. Das kommt bei Schilddrüsenunterfunktion recht häufig vor.

  • Das liegt vorwiegend an zu wenig Magensäure, hier hör gerne mal in die Podcastfolge Nr. 54 rein. Dadurch haben wir dann nicht selten auch einen Mangel an wichtigen Vitaminen und Spurenelementen.

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind ebenfalls ein Faktor.

  • Oder Infektionen mit z. B. Helicobacter pylori, die dazu führen, dass weniger Aminosäuren aufgenommen werden können.

  • Eine schlechte Entgiftungsleistung der Leber kann die Proteinsynthese beeinflussen und hierzu gehört zum Beispiel auch die MTHFR-Genmutation, die die Entgiftungsleistung behindern kann. Sie ist gar nicht so selten anzutreffen, wenn es um Hashimoto geht.
  • Und wie immer haben wir natürlich den nicht intakten Darm, der ebenfalls eine Ursache sein kann.

 

Ergänzung mit Aminosäuren

Also kann es grundsätzlich schon mal ein guter Plan sein, mit Aminosäuren zu ergänzen. Ich würde mir natürlich zusätzlich anschauen, woran es bei der Proteinverdauung und -synthese liegt. Aber bleiben wir beim Thema.

 

MAP/EAA

Nimmt man jetzt die meist teuren MAP, dann hat man auf jeden Fall eine hochwertige Quelle essenzieller Aminosäuren in einer präzisen Zusammenstellung. Die fermentierten Presslinge werden im Regelfall auch gut aufgenommen und das steigert natürlich die Wirkung.

Der Nachteil neben dem Preis ist jedoch, dass nun mal nicht alle für dich wichtigen Aminosäuren enthalten sind. Wenn du nicht weißt, welche fehlen, kannst du auch nicht gezielt auffüllen.

Ich habe schon Aminogramme gesehen von Menschen, die MAP eingenommen haben und es fehlten trotzdem Aminosäuren, die eigentlich vom Körper selbst hergestellt werden können. 

Also eine Garantie hast du durch diese Produkte nicht. Willst du dann zum Beispiel nach einer Messung der Aminosäurenzusammensetzung gezielt beisteuern, wird das vielleicht ein teures Unterfangen zusätzlich zu den MAP.

Wenn du sowas auch mal wissen möchtest, dann findest du hier einen Selbsttest "Amino-Screen Bluttest" von Medivere. Mit dem Gutscheincode AP37124 erhältst du bei Medivere 5 % Rabatt auf den Kaufpreis - wiederholt anwendbar.

 

Eine Ergänzung mit Aminosäuren kann sinnvoll sein

 

Eiweißshakes

Eiweißshakes sind überwiegend komplette Proteinquellen. Ich empfehle immer die veganen Varianten, im Idealfall hypoallergen und frei von allen möglichen Stoffen.

Viele Menschen mit Schilddrüsenproblemen zeigen keine gute Verträglichkeit bei Whey-Proteinshakes.

Im Eiweißshake ist Tyrosin bereits enthalten, genauso wie Glutaminsäure, aus der Glutamin produziert wird.

Nun werden ja diese MAP gerne damit beworben, dass sie weniger Stickstoff-Abfall produzieren als Nahrungsprotein.

Um dazu nur einen Punkt zu beleuchten: Stickstoff-Abfall ist Ammoniak. Und Glutamin wird zum Beispiel aus Glutaminsäure und Ammoniak mithilfe eines Enzyms synthetisiert. Ammoniak im Überschuss ist natürlich schlecht, aber wie du siehst, hat der Körper viele spezielle Mechanismen, um aus normalen Ammoniak-Aufkommen etwas Wichtiges zu produzieren.

Es ist nunmal viel grau zwischen dem schwarz und weiß, mit dem gerne propagiert wird.

 

Meine Vorgehensweise

Deshalb gibt es in meiner Welt auch kein gut oder schlecht, sondern eher eine Ausgangssituation, die ich mir ja immer genau anschaue und ein Ziel, das jemand erreichen möchte.

MAP können helfen, sind in meiner Welt aber das Mittel zweiter Wahl.

Ich gehe lieber den Weg, den Darm aufzubauen, die Leber zu unterstützen, den Körper gut mit Mikronährstoffen zu versorgen und in erster Linie über das ganz normale Essen das Protein, aus dem ja Aminosäuren werden, zuzuführen.

Denn, was viele vergessen ist, dass in echten Lebensmitteln schon viele Begleitstoffe enthalten sind. Ein Stück Hähnchenbrust oder Rindfleisch liefert eine nicht unbeträchtliche Menge an Vitaminen und Spurenelementen - ganz im Gegensatz zum Apfel. Und das wissen viele gar nicht.

Die Mischung macht es eben. Nicht nur ein Produkt oder ein Lebensmittel.

 

Hochwertige Eiweißquellen

Hochwertige Eiweißquellen sind Fisch (am besten Wildfang), wirklich gutes Bio-Fleisch (im Idealfall Nose to tail, also das ganze Tier), Eier, theoretisch auch Joghurt oder Quark - wenn man ihn verträgt - und natürlich auch Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Da ist eigentlich alles drin, was der Mensch braucht - in puncto Aminosäuren.

 

Ganzheitliche Ernährung ist immer der erste Schritt

 

Eiweißshakes, MAP & EAA

Ich nutze Proteinshakes gerne zusätzlich,

  • wenn die Eiweißmenge über die Nahrung nicht in ausreichender Menge zugeführt werden kann,

  • wenn mal keine Zeit zum Kochen ist

  • oder zusätzlich zum Sport. Und hier ist es auch so, dass ich die MAP oder auch EAA - englische Abkürzung für essenzielle Aminosäuren, immer vor dem Sport nehme und den Shake im Anschluss. 

Bitte behalte im Hinterkopf: Auch Eiweißshakes oder MAP sind letztlich eine Nahrungsergänzung. 

 

Meine Empfehlungen

Ich nutze am liebsten diese Produkte, weil sie extrem hochwertig sind und ausgezeichnete Aminosäureprofile haben:


→ Gutscheincodes für die meisten dieser Anbieter findest du hier.

 

Wie viel Eiweiß?

Und dann kommt natürlich immer die Frage, wie viel denn? Und das ist super individuell.

Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) sagt 0,8 g pro Kilogramm Körpergewicht bis 65 Jahre und dann 1 g.

In meinen Augen zu wenig, denn Eiweiß verpufft ganz oft im Nirvana. Zum Beispiel bei Stress, bei chronischen Erkrankungen, bei Krankheit oder Verletzungen.

Hier gibt es also eine ziemliche Spanne von 1 bis 2 g pro Kilogramm Körpergewicht - je nach individueller Situation und angestrebten Zielen.

 

Fazit

Also fassen wir zusammen:

  • Aminosäuren gesondert einnehmen ist eine Nahrungsergänzung und in erster Linie solltest du dich mit einer ganzheitlichen Ernährung beschäftigen. 

  • Eine Nahrungsergänzung kann sinnvoll sein, wenn du die Eiweißmengen nicht über die Ernährung zuführen kannst oder ein Mangel bei dir festgestellt wurde. 

  • Wenn du MAP nimmst, dann bekommst du qualitativ gute Produkte, die gut aufnehmbar sind. Die Kosten sind meist deutlich höher als bei einem Eiweißshake (je nach Qualität) und sie enthalten nur die essenziellen Aminosäuren.

  • Eiweißshakes sind eine umfassendere Nährstoffquelle und enthalten auch Tyrosin und die Vorstufe von Glutamin neben einigen anderen wichtigen Aminosäuren. Sie sind also eine vielseitigere Variante, die je nach Qualitätsstufe etwas kostengünstiger ist und auch satt macht. Das darf man ja auch nicht vergessen.

  • Wenn du an die Ursache gehen willst, dann ist immer wichtig, dass du dich in erster Linie um die Verdauung, den Darm und die Leber kümmerst, um eine möglicherweise schlechte Nahrungsaufnahme und -verwertung zu umgehen.

Für all das ist eine gesunde Ernährung immer die Grundlage! Denn damit fängt es an. Ganz übertrieben gesagt, kann ich mir nicht Rattengift oben reinschütten und dann versuchen, die Organe zu stärken. 

Gerade bei Krankheiten liegt immer ein Mangel vor und dieser sollte zunächst aufgebaut werden. Deshalb bitte keine Diäten, keine Unterversorgung und vor allem weniger Stress. Stress zieht dir tatsächlich extreme Mengen an Eiweiß bzw. Aminosäuren.

Wie du siehst, du kannst sinnvoll ergänzen, solltest aber in erster Linie gut essen. Auf dem Weg kannst du deine Aminosäuren optimieren und damit ändern, was du willst.

 

Weiterführende Informationen:

  • Ratajczak, A., Moszak, M., & Grzymisławski, M. (2017). Ernährungsempfehlungen bei Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto-Thyreoiditis., 7, 305-311. https://doi.org/10.17219/pzp/76716
  • Pałkowska-Goździk E, Lachowicz K, Rosołowska-Huszcz D. Effects of Dietary Protein on Thyroid Axis Activity. Nutrients. 2017 Dec 22;10(1):5. doi: 10.3390/nu10010005. PMID: 29271877; PMCID: PMC5793233
  • Ihnatowicz P, Drywień M, Wątor P, Wojsiat J. The importance of nutritional factors and dietary management of Hashimoto's thyroiditis. Ann Agric Environ Med. 2020 Jun 19;27(2):184-193. doi: 10.26444/aaem/112331. Epub 2019 Oct 2. PMID: 32588591

 


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Über die Autorin

Nadine Kranz ist Expertin für Schilddrüsen- und Hormongesundheit. Sie begleitet Betroffene dabei, ihre Hashimoto oder Schilddrüsenunterfunktion auf natürlichem Weg aktiv zu verbessern, damit sie wieder Energie haben.

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